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BYD Tang: Das ist mal eine Ansage

12.07.2024 07:48 Uhr | Lesezeit: 3 min
Hier steht der neue BYD Tang.
© Foto: Timo Bürger

Dieses mächtige SUV hinterlässt Eindruck: Der chinesische Konzern BYD (Build Your Dream) hat nun die Neuauflage des 4,97-Meter-SUV Tang vorgestellt. Batterie, Reichweite, Leistung, Platzangebot, Verarbeitung und Infotainment: Bei diesem China-Kracher, der im dritten Quartal 2024 erhältlich sein soll, ist vieles groß(artig).

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"Dragon Face": So nennt sich die Designsprache von BYD, die zeitlose östliche Elemente mit modernen westlichen Einflüssen verbinden soll. Designt wurde der BYD Tang von einem globalen Team unter der Leitung des deutschen BYD-Chefdesigners Wolfgang Egger, der auch für Audi, Alfa oder Seat verantwortlich war.


BYD Tang Test (2024)

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Was außen äußerst gefällig aussieht, kommt innen erlesen daher – und zwar in jedem Fall, denn in der Optionsliste gibt es hinter jeder Zeile nur schwarze Kreise zu sehen. Das heißt: der BYD Tang ist in nur einer (äußerst üppig ausgestatteten) Ausstattungslinie erhältlich.

Die breiten Vordersitze mit diamantförmig gestepptem Nappa-Leder und doppelten Kontrastnähten sehen nicht nur stylish aus, sondern sind auch sehr bequem und bieten perfekten Seitenhalt. Zudem bietet das Gestühl mannigfache elektrische Verstellungen sowie diverse Massage-, Heiz- und Belüftungsfunktionen. Ebenfalls positiv erwähnenswert sind die üppig gepolsterten, weichen Kopfstützen.

BYD Tang: Exzellente Haptik und Verarbeitung

Das Lederlenkrad mit abgeflachtem Boden, Multifunktionsbedienelementen und Heizfunktion liegt gut in der Hand, und in der Mittelkonsole fällt der beleuchtete Gangwahlschalter ins Auge. Wohin die Hände auch fassen, die Materialien fühlen sich geschmeidig an, sind stilsicher ausgewählt und machen einen hochwertigen Eindruck. Das serienmäßige Panoramadach lässt sich – nicht unbedingt selbstverständlich – auch öffnen. Das elektrische Sonnenschutz-Rollo sorgt auf Wunsch für Beschattung. Das serienmäßige Dynaudio-Surround-Soundsystem wartet mit zwölf Lautsprechern auf, die satten Sound für jeden Insassen liefern. „Das könnte auch eine S-Klasse sein“, so die Einschätzung des Beifahrers im Hinblick auf das Interieur.


BYD Yangwang U8

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Nicht minder beeindruckend ist das Infotainment: Herzstück ist das BYD Intelligent Cockpit System. Die LCD-Digitalinstrumente sind in einem integrierten 12,3-Zoll-Display vor dem Fahrer untergebracht. Die Infotainment-Funktionen sind in einem zentral montierten 15,6-Zoll-Touchscreen-Display integriert. Das von BYD entwickelte Cockpit (mit Qualcomm-Chipsatz) soll laut BYD „extrem reaktionsschnell“ sein und „eine hohe Pixelauflösung für klare Lesbarkeit selbst bei hellem Sonnenlicht bieten“.

BYD Tang bietet großes Kino

Und tatsächlich: Der Touchscreen imponiert in jeglicher Hinsicht: Die Grafiken sind gestochen scharf, der Bildschirm lässt sich auch bei stärkerem Lichteinfall gut ablesen, das System reagiert unverzüglich auf Befehle, die Menüstruktur ist nachvollziehbar und schnell zu erlernen. Der Clou: Per Lenkradtaste lässt sich der Bildschirm je nach Wunsch und Anwendung entweder in die Vertikale oder Horizontale drehen. Kein Must-Have, aber ein Nice-to-Have.

Dass man in einem fast fünf Meter langen Fahrzeug genügend Platz vorfindet, ist nicht der Rede wert. Wohl aber die gebotene Variabilität: Die Sitze der dritten Reihe können einzeln im Boden verstaut werden, während die zweite Reihe im Verhältnis 60:40 umgeklappt werden kann. So kann das Fassungsvermögen des Kofferraums bei umgeklappter zweiter und dritter Reihe von standardmäßigen 235 auf 1655 Liter erweitert werden. In der Konfiguration mit fünf Sitzen bietet der BYD Tang 940 Liter Gepäckraum. Der Beinraum für Passagiere in der zweiten Sitzreihe kann durch einen integrierten Schiebemechanismus mit Längsverstellung variiert werden. Auch der Neigungswinkel der Rücksitzlehnen kann für zusätzlichen Komfort angepasst werden.


BYD Seal U (2024)

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BYD Tang dürfte schneller laden

Die Blade-Batterie (Kapazität von 108,8 Kilowattstunden) unterstützt DC-Schnellladen mit bis zu 170 kW und bietet eine Reichweite von bis zu 530 WLTP-Kilometern. Das ist nicht allzu viel, denn die Konkurrenz (Porsche, Kia, Hyundai) kann mittlerweile mit über 300 kW laden. BYD nutzt keine 800-Volt-Technik, sondern ein 640-Volt-System. Auch AC-Lader müssen etwas mehr Geduld aufbringen, als sie vielleicht erwartet hätten. Der BYD Tang ist serienmäßig nur mit einem 11 kW 3-Phasen AC-Onboard-Ladegerät ausgestattet, es wird also nichts mit doppelt so schnellem 22-kW-AC-Laden.

Die Fahrleistungen sind so überzeugend wie unspektakulär, wie man angesichts der Leistungsdaten erwarten könnte: Der vorn montierte Elektromotor entwickelt 180 kW, während der hinten montierte Elektromotor 200 kW beisteuert, was zu einer kombinierten Systemleistung von 380 kW (517 PS) führt. Ein Drehmoment von 700 Newtonmetern sorgt für sofortige und nahtlose Beschleunigung des Allradlers. Von null auf 100 Kilometer pro Stunde sprintet der 2,5-Tonner in nur 4,9 Sekunden.


BYD Atto 3 Fahrbericht (2023)

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Auch bei der Fahrwerksabstimmung hat BYD ganze Arbeit geleistet. Das Fahrzeug wurde speziell für europäische Straßenverhältnisse abgestimmt, der Fahrer kann zwischen vier verschiedenen Fahrmodi wählen – Sport, Normal, Eco und Schnee. Die MacPherson-Federbein-Vorderachse und die Mehrlenker-Hinterachse arbeiten mit dem DiSus-C Intelligent Damping Control zusammen: Dieses von BYD entwickelte System bietet variable Dämpfungseigenschaften basierend auf einer Vielzahl von Parametern, einschließlich Fahrmodus, Lenkwinkel, Gaspedalstellung und aktueller Geschwindigkeit. In Summe fühlt sich das Fahrerlebnis äußerst ausgewogen an, freilich können die 2,6 Tonnen Leergewicht auch nicht einfach verschwinden.

Wie in vielen anderen Modellen auch können die fortwährend bimmelnden Assistenten nerven, beim BYD gesellt sich noch ein als aufdringlich empfundenes Bling-Bling-Bling-Blinker-Geräusch hinzu.

BYD Tang will Premiumkunden ansprechen

Positionieren will sich BYD als "für einen breiten Kundenstamm zugängliche Premiummarke". Das bedeutet laut Europa-Managerin Penny Peng zum einen "erstklassige Ingenieurskunst und Fertigungsqualität", zum anderen "großzügige Standardausstattung sowie der Verzicht auf übermäßige optionale Features." Mit dem BYD Tang ist der chinesische Konzern auf einem guten Weg, dieses ambitionierte Ziel – vor allem in den hiesigen Märkten – zu verwirklichen. Einen Preis hat das Unternehmen noch nicht bekannt gegeben.

Im ungarischen Werk soll bereits "Ende nächsten Jahres für den europäischen Markt produziert werden“. In den europäischen Großstädten Paris, London und Mailand sind neue Showrooms geplant. In London hat kürzlich ein neuer Store seine Pforten geöffnet.

Übrigens: Was sich für europäische Ohren lautmalerisch anhört, ist in Wirklichkeit ein clever gewählter Name: Der in China sehr gebräuchliche Nachname "Tang" bezieht sich auf die Tang-Dynastie, eine der bedeutendsten Dynastien in der chinesischen Geschichte. Diese Periode wird oft als ein goldenes Zeitalter der chinesischen Kultur, Kunst und Wirtschaft betrachtet. Das entsprechende Schriftzeichen steht auch für "großartig" oder "prächtig". Das ist mal eine Ansage.

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