Kurzfassung
Wie kann die Werkstatt künftig in digitale Geschäftsmodelle eingebunden werden? Das war eine Kernfrage des Carat Business Summit auf Mallorca. Mit der Plattform Drivemotive will die Handelskooperation einen Teil der Antwort selbst geben. Die Online-Terminvereinbarung ist nur der Beginn.
Am Ende standen jede Menge Ideen im Raum. Christian Gabler, der seit Juni 2021 die Geschäfte der Kfz-Teilegroßhandels-Kooperation gemeinsam mit Geschäftsführer Thomas Vollmar führt, zeigt sich nach zwei intensiven Workshoptagen sehr zufrieden mit den Ergebnissen: "Ich bin sehr positiv überrascht, wie viele konkrete Ansätze zusammengekommen sind." Carat hatte es geschafft, jede Menge Branchenkompetenz am Veranstaltungsort bei Campanet auf der Balearischen Insel Mallorca zu versammeln. In vier parallelen Workshops machten sich die Teilnehmer an zwei Tagen Gedanken zu den übergeordneten Themen Daten, Mobilität, Logistik und Kundenbeziehung. Zum Auftakt zeigte Zukunftsforscher Enno Däneke die wichtigsten Trends, die morgen die Gesellschaft, Politik und das Wirtschaftsleben beeinflussen werden. Die Digitalisierung zieht sich als Querschnittsthema durch alle Lebensbereiche und wird auch den Aftersales künftig noch stärker prägen.
Nicole Marker, die als Projektleiterin bei Carat für die Digitalplattform Drivemotive verantwortlich ist, stellte den aktuellen Stand des ehrgeizigen Projekts vor. Carat ist mit der Branchenplattform Drivemotive angetreten, um das Werkstattgeschäft stärker zu digitalisieren. Über die Branchenlösung bietet Carat allen registrierten Werkstätten unter anderem eine kostenlose Terminvereinbarung zur Buchung von Standarddienstleistungen sowie eine kostenlose Reparatur-Kalkulation an. Autofahrer können online fahrzeugspezifische Dienstleistungen wie Ölwechsel oder Bremsenservice kalkulieren lassen. Carat hat zudem die OnlineTerminplanung "Repdate" integriert, eine gemeinsame Entwicklung von ATR International, Bosch, Carat, Caruso, Continental, Global One Automotive, Schaeffler und ZF. "Wir wollen mit Drivemotive sowohl in die Servicesteuerung als auch in die Teilesteuerung und damit einen ganzheitlichen Prozess anbieten", erklärte Nicole Marker.
Hintergrund: Künftig wird der Anteil der Flottenfahrzeuge deutlich zunehmen. Serviceaufträge werden immer häufiger von zentraler Stelle aus über digitale Systeme in die Werkstätten gesteuert. Carat-Geschäftsführer Thomas Vollmar machte die Zielsetzung deutlich: "Wir müssen die Werkstätten dazu befähigen, künftig überhaupt an solchen gesteuerten Services teilzunehmen." Drivemotive diene aber auch der Neukundengewinnung über die prominente Online-Präsenz der Betriebe auf der Plattform.