Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental sieht sich bei seinem Spar- und Umbaukurs auf einem guten Weg. Bei dem Programm liege der Konzern im Plan, hieß es in der am Mittwoch vorab veröffentlichten Rede von Vorstandschef Nikolai Setzer zur Hauptversammlung des Dax-Konzerns in der kommenden Woche. "Rund 6.000 Arbeitsplätze haben wir bereits verändert", wird Setzer darin zitiert. 1.500 Beschäftigte seien in neuer Arbeit innerhalb des Unternehmens. 4.500 Mitarbeiter haben das Unternehmen verlassen, wie ein Sprecher bestätigte.
Conti geht insgesamt davon aus, dass in diesem Jahrzehnt bis zu 30.000 Arbeitsplätze von Verlagerungen oder Werksschließungen betroffen sein werden, davon 13.000 in Deutschland. Ab 2023 sollen die jährlichen Bruttokosten damit um über eine Milliarde Euro gesunken sein. 850 Millionen der geplanten Einsparungen entfallen auf den künftigen Conti-Konzern, der Rest soll bei der noch in diesem Jahr abzuspaltenden Antriebssparte Vitesco erreicht werden.
Conti richtet sich von Mechanik und Hardwarebauteilen in der Autozulieferung stärker auf Software, Elektronik und Sensorik aus, in der Reifenherstellung baut der Konzern laut Setzer Überkapazitäten in Europa ab. Die Gespräche mit Arbeitnehmervertretern laufen für bestimmte Standorte noch. Conti will Beschäftigte zudem stärker weiterbilden, um sie für künftige Aufgaben zu qualifizieren. Rund 1.000 Beschäftigte nutzten derzeit solche Weiterbildungen.
Die Prognose für das laufende Jahr und die mittlere Frist bestätigte Setzer in seiner vorbereiteten Rede. Die Hauptversammlung findet kommende Woche Donnerstag (29. April) statt. Vor allem sollen die Aktionäre der Abspaltung von Vitesco zustimmen, die je nach Marktlage im zweiten Halbjahr per reinem Spin-Off an die Aktionäre durchgezogen werden soll. Conti zählte zum Ende des Jahres 2020 gut 236.000 Mitarbeiter.