-- Anzeige --

Corona-Krise: Drastischer Stellenabbau in der Autoindustrie erwartet

30.03.2020 08:37 Uhr | Lesezeit: 3 min
Corona-Krise: Drastischer Stellenabbau in der Autoindustrie erwartet
Die Autoverkäufe sollen in diesem Jahr deutlich sinken.
© Foto: © Sebastian Kahnert / dpa-Zentralbild / dpa / picture alliance

Der VDA befürchtet einen Stellenabbau angesichts der Corona-Krise, bleibt aber vage. Eine aktuelle Studie hingegen spricht von rund 100.000 Arbeitsplätzen in der Autoindustrie, die wegen geringerer Nachfrage in diesem Jahr wegfallen könnten.

-- Anzeige --

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht angesichts der Coronavirus-Krise Jobs in der Branche bedroht. "Wir machen uns Sorgen um die Arbeitsplätze und die Zukunft", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Montag im ARD-Morgenmagazin.

Momentan sehe sie allerdings Unternehmen, die sehr verantwortungsvoll mit ihren Mitarbeitern umgingen. Firmen schöpften die Instrumente voll aus, um die Menschen auch an Bord zu halten. Einen Ausblick auf die Zukunft der Branche wollte Müller nicht geben: "Wir möchten uns im Moment noch nicht beteiligen an Spekulationen, wie hoch eine Rezession ausfallen wird." Zwar sei es richtig, im Hintergrund verschiedene Szenarien zu entwickeln. Es helfe aber nicht, wirre Spekulationen zu verbreiten.

Aus Sicht von Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer droht der Verlust von mehr als 100.000 Arbeitsplätzen durch die Corona-Krise. Die Nachfrage dürfte dieses Jahr um 15 Prozent einbrechen, und nach den Erfahrungen aus der Finanzmarktkrise werde der Aufholprozess mehr als zehn Jahre dauern, schreibt der Professor in einer Studie, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

In den deutschen Werken gebe es über Nacht Überkapazitäten von 1,3 bis 1,7 Millionen Fahrzeugen. Kurzarbeitergeld überbrücke nur kurze Zeiten. Kein Unternehmen könne ungenutzte Produktionskapazität jahrelang vorhalten. Deshalb seien 100.000 der heute 830.000 Arbeitsplätze bei Autobauern und Zulieferern in Deutschland gefährdet - "unter optimistischen Annahmen", schrieb Dudenhöffer.

Die Autoproduktion in Deutschland war vergangenes Jahr von 5,1 auf 4,7 Millionen Fahrzeuge gesunken. Der Wirtschaftsforscher rechnet dieses Jahr mit einem Verkaufsrückgang von 15 Prozent in Deutschland, 20 Prozent in China, 25 Prozent in Frankreich und den USA und 30 Prozent in Italien. Damit dürfte die Produktion in Deutschland "bei optimistischer Prognose auf 3,8 Millionen Fahrzeuge schrumpfen. Unter einem pessimistischen Szenario erwarten wir lediglich 3,4 Millionen Fahrzeuge."

Fehlende Nachfrage als Hauptproblem

"Der Grund sind nicht Probleme in den Lieferketten, sondern ganz klar die fehlende Nachfrage", betonte Dudenhöffer: Die Autoindustrie habe "ein gravierendes, längerfristiges Nachfrageproblem." Das Wirtschaftswachstum nach dem Schulden-Crash 2009 lasse erwarten, dass die USA mindestens zehn Jahre bräuchten, um Anschluss an das Jahr 2019 zu finden. Auch in Europa spreche wenig für einen Wachstums-Boom nach der Corona-Krise: "In der Vergangenheit galt bei den großen Krisen in Europa das Gegenteil." Um die Nachfrage zu beleben, schlug Dudenhöffer das Aussetzen der Mehrwertsteuer oder eine negative Mehrwertsteuer vor. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Studie

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Servicetechniker (m/w/d)

Lehrte;Langenhagen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


asp AUTO SERVICE PRAXIS Online ist der Internetdienst für den Werkstattprofi. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Werkstatttechnik und Aftersales enthält die Seite eine Datenbank zum Thema RÜCKRUFE. Im neuen Bereich AUTOMOBILE bekommt der Werkstatt-Profi einen Überblick über die wichtigsten Automarken und Automodelle mit allen Nachrichten, Bildergalerien, Videos sowie Rückruf- und Serviceaktionen. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Außerdem gibt es im asp-Onlineportal alle Heftartikel gratis abrufbar inklusive E-PAPER. Ergänzt wird das Online-Angebot um Techniktipps, Rechtsthemen und Betriebspraxis für die Werkstattentscheider. Ein kostenloser NEWSLETTER fasst werktäglich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Das richtige Fachpersonal finden Entscheider auf autojob.de, dem Jobportal von AUTOHAUS, asp AUTO SERVICE PRAXIS und Autoflotte.