Cosber: Auf Wachstumskurs

Unser Ziel ist es Premium-Equipment zu verkaufen", erklärt Stefan Velkoski, General Manager der Cosber GmbH mit Sitz in Grasbrunn bei München. In China sei das Mutterunternehmen nicht umsonst die Nummer eins bei der Technischen Fahrzeugüberwachung und in vielen weiteren Ländern wie Thailand, Indonesien, Peru oder Ghana erfolgreich. Jetzt will man auch den deutschen, vielmehr europäischen Markt erobern. Dafür hat der 41-Jährige, der zuvor 15 Jahre bei Beissbarth tätig war, seit der Gründung der Cosber GmbH im April 2017 ein erfahrenes Team um sich gesammelt. "Inzwischen haben wir acht festangestellte Mitarbeiter und ein Team aus freiberuflichen Beratern, die für uns arbeiten. Von der Kompetenz her brauchen wir uns nicht zu verstecken", weiß Velkoski. Denn die Cosber-Mitarbeiter verfügen über mehrjährige Branchenerfahrung im Bereich Werkstattausrüstung.

Qualität hat Priorität

Die chinesischen Produkte, etwa der Pkw-Bremsprüfstand, mussten für den deutschen Markt angepasst werden. Nicht nur die Größe, damit sie in gängige Fundamente passen, auch die Technik und die Materialien wurden verändert. "Die Prüfstände sind komplett neu entwickelt. Die Rollensätze sind verzinkt, in China ist alles nur lackiert, und auch vom Aussehen sind wir jetzt typisch europäisch", erklärt Stefan Velkoski. Aber viel wichtiger als das Aussehen ist das technische Innenleben: denn hier will Cosber mit der Qualität deutscher Zulieferer punkten. "Wir setzen Motoren von ABM und Nord ein, Sensoren von Cartesy sowie Komponenten von Schneider Elektronik und Knestel. Das war uns von Anfang an wichtig, dass wir hier vernünftige Qualität verwenden. Denn ich will keinen Prüfstand zweimal sehen", so Velkoski weiter.

In rund einem Jahr habe man drei Produktfamilien (Pkw Bremsprüfstand, Lkw Bremsprüfstand mit und ohne Hubvorrichtung) auf die Beine gestellt, die seit Anfang (Pkw) bzw. Mitte (Lkw) 2018 im Markt angeboten werden. Zur Automechanika soll das Sortiment um weitere Werkstattausrüstung, wie Klimaservicegeräte, Reifenmontier- und Wuchtmaschinen, ergänzt werden.

Im Mittelpunkt steht aber das Geschäft mit der Kfz-Prüftechnik. Denn hier kann man auf die jahrzehntelange Erfahrung der Shenzhen Cosber Industrial Co., Ltd. mit Sitz in Shenzhen (China) zurückgreifen. Die Firma wurde 1999 von Jianyuan Guo gegründet und wird inzwischen von seiner Tochter Alice Guo geführt. Insgesamt über 5.000 Prüfstraßen hat Cosber eigenen Angaben nach in China installiert. "Die chinesischen Prüfstraßen sind dabei komplett automatisiert und werden aus einer Leitstelle überwacht. Analoge Bremsprüfstand-Anzeigen, wie in Deutschland üblich, gibt es dort zum Beispiel nicht", so Velkoski.

Neue Produktion geplant

Seit der Markteinführung sei man immer wieder mit Vorbehalten gegenüber den Produkten aus China konfrontiert. "Daher werden wir demnächst auch in Deutschland produzieren und einen Teil der Bremsprüfstände im bayerischen Waldkraiburg zusammenbauen", verrät Stefan Velkoski. Aber auch heute schon sei die Lieferzeit sehr gering. Man verfüge über ein Lager in Hamburg sowie eines in Waldkraiburg, das um die geplante Produktion erweiterbar ist. "Wir können in der Regel innerhalb von drei Werktagen liefern, im Großraum Oberbayern sogar noch schneller", erklärt Aleksandar Popovic, der für Marketing und Produktmanagement zuständig ist.

Zubehör inklusive

Die Kunden, die sich für einen neuen Cosber Bremsprüfstand entschieden hätten, seien zufrieden, fügt der 25-Jährige hinzu, der im Kundenservice eine der Stärken des Unternehmens sieht. "Wir sind jederzeit erreichbar und wenn es ein Problem gibt, sind wir oder einer unserer Techniker zur Stelle." Die einfache Bremsprüfstand-Ausführung Pkw inklusive Anzeige kostet rund 4.000 Euro. "In dem Preis ist aber schon viel Ausstattung enthalten, wie der ASA-Livestream, eine Fernbedienung und die Wandhalterung", erklärt Aleksandar Popovic den Lieferumfang. Der Vertrieb selbst läuft teilweise über den Großhandel, über regionale Partner und man versuche sich auch im Direktvertrieb, um im Markt bekannt zu werden.

• Ausgabe 09/2018 Seite 22 (970.4 KB, PDF)