Die Zahl der Wartungs- und Reparaturarbeiten ist im vergangenen Jahr deutlich um 9,2 Prozent auf 73,3 Millionen zurückgegangen, so wenig wie noch nie seit der Wiedervereinigung 1990. Von dem Kuchen gingen 67,5 Millionen Aufträge an die 38.500 deutschen Kfz-Betriebe, der Rest an Selbstschrauber. Wie aus dem Anfang Februar veröffentlichten DAT-Report hervorgeht, mussten die freien Werkstätten am wenigsten Federn lassen. Bei ihnen sank die Auftragszahl nur um 1,7 Prozent, während Markenbetriebe ein Minus von 13,2 Prozent hinnehmen mussten.
Damit stieg der Marktanteil freier Betriebe von 35 Prozent im Jahr 2013 auf fast 39 Prozent – der höchste jemals gemessene Wert. Der Anteil fällt allerdings je nach Auftragsart sehr unterschiedlich aus: Während Inspektionsarbeiten zu 60 Prozent in Markenwerkstätten durchgeführt werden, liegen freie und Vertragsbetriebe bei den normalen Reparaturen fast gleichauf (43 vs. 44 Prozent – hier gibt es einen sehr hohen "Do it yourself"-Anteil von 12 Prozent). Bei Unfallreparaturen haben Markenbetriebe einen Anteil von 53 Prozent, während vertragsfreie Werkstätten auf 44 Prozent kommen.
Unverändert gut blieben die Noten, die Kunden ihrer Werkstatt gaben. In allen "Disziplinen" erhielten sie durchweg Noten besser als 2. Am besten wurde die Höflichkeit des Personals und die Termineinhaltung bewertet (im Schnitt mit 1,4), am schlechtesten (aber immer noch mit 1,9 im Schnitt) die Preiswürdigkeit und die Lage des Betriebs. Nur sechs Prozent der 1.392 befragten Autofahrer war mit der Werkstattleistung wenig bis gar nicht zufrieden. Kleiner Wermutstropfen: Die Zahl der Befragten, die sich als Stammkunden ihrer Werkstatt bezeichnen, sank von 83 auf 80 Prozent.
Der finanzielle Aufwand für die Fahrzeugwartung ist in den vergangenen 20 Jahren zwar um knapp 20 Prozent gestiegen, allerdings sank er 2014 im Vergleich zum Vorjahr deutlich und zwar von 261 auf 245 Euro pro Fahrzeug . Bei den Reparaturarbeiten fiel die Preiserhöhung seit 1995 (155 Euro pro Fahrzeug) moderater aus und betrug nur etwas über zehn Prozent auf heute 171 Euro pro Fahrzeug. Auch dieser Wert relativiert sich aber, wenn man die Vergleichszahl des Vorjahres sieht. 2013 wurden 191 Euro pro Fahrzeug ausgegeben.