Neue Diesel-Pkw stoßen deutlich weniger Stickoxid aus als erlaubt. In den fortlaufend durchgeführten Eco-Tests des ADAC unterbieten die meisten aktuellen Euro-6c/d-Fahrzeuge auf der Straße nicht nur den Grenzwert für den realen Verkehr, sondern auch das strengere Labor-Limit.
Das könnte sich noch als wichtig herausstellen, hat das Gericht der Europäischen Union (EuG) doch kürzlich die deutlich höheren Grenzwerte für den Straßenverkehr als unzulässig erklärt. Diese liegen aktuell um den sogenannten "Konformitätsfaktor" 2,1 höher als im Labor erlaubt, Diesel-Pkw dürfen im normalen Betrieb daher 168 Milligramm NOx pro Kilometer ausstoßen, während die Euro-6-Norm eigentlich nur 80 Milligramm erlaubt. Doch die Regelung ist nur noch ein Jahr gültig; dann muss die EU-Kommission neue Limits für den realen NOx-Ausstoß gefunden haben.
Selbst wenn im strengsten denkbaren Fall ab 2020 der Laborwert von 80 Milligramm auch auf der Straße gelten sollte, dürften zahlreiche Diesel laut den Messungen des ADAC keine Probleme mit der Typzulassung bekommen. Viele Modelle blieben in den Tests des Automobilclubs sogar unter der 50-Milligramm-Grenze. Gleiches gilt auch für Benziner, die allerdings bislang auch nicht im Verdacht standen, mit dem Erreichen von Stickoxid-Grenzwerten Probleme zu haben.
Der ADAC unterzieht aktuelle Pkw-Modelle kontinuierlich eigenen Verbrauchs- und Abgastests und veröffentlicht die Ergebnisse auf seinen Internetseiten unter der Rubrik "Ecotest". Dabei werden alle Autos auf dem Prüfstand getestet, viele zusätzlich noch im realen Straßenverkehr. Bereits in den vergangenen Monaten hatte sich abgezeichnet, dass der Großteil der Dieselmodelle beim NOx-Ausstoß im zweistelligen Milligrammbereich bleibt. (SP-X)
- ADAC Ecotest MOx-Emissionen Euro6c/d-Temp-Modelle (179.0 KB, PDF)