Das deutsche Kfz-Gewerbe hat bundesweit einheitliche Vorgaben für Diesel-Nachrüstsets verlangt. "Wir brauchen eine einfache und rechtssichere Lösung, die bundesweit anerkannt wird", sagte der Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Jürgen Karpinski, am Montag in Frankfurt. Es gehe nicht an, dass einzelne Länder oder gar Kommunen voneinander abweichende Regelungen träfen, mit welchen Nachrüst-Katalysatoren noch in die Innenstädte gefahren werden darf.
Der ZDK setzt sich schon seit längerem für Hardware-Nachrüstungen ein, um die Stickoxid-Emissionen älterer Diesel-Modelle zu reduzieren. Rund ein Viertel des deutschen Bestandes von rund 1,3 Millionen Diesel-Autos mit der Abgasnorm Euro 5 könne mit bereits vorhandener Technik aus den Regalen der Hersteller nachgerüstet werden, sagte Karpinski vor Eröffnung der Zubehörmesse Automechanika. Andere Anbieter stünden ebenfalls bereit.
Die Kosten für den nachträglichen Einbau von Harnstoff-Katalysatoren beziffert der Verband, in dem unter anderem Autohäuser und Werkstätten organisiert sind, auf 2.200 bis 2.500 Euro pro Auto. Karpinski verwies auf den enormen Wertverlust, der ohne Nachrüstlösung eintrete. Betroffen seien nicht nur private Autokäufer, sondern auch etliche mittelständische Autounternehmen.
Der Handel sitze derzeit auf rund 350.000 Euro-5-Dieseln im Wert von mindestens fünf Milliarden Euro. Insbesondere bei hochwertigen Leasing-Rückläufern lohne sich eine Nachrüstlösung, unabhängig von der Frage, wer diese letztlich bezahlt. (dpa)