Der Diesel-Skandal hat die deutschen Rechtsschutzversicherer inzwischen mehr als eine Milliarde Euro für Anwälte, Gerichte und Gutachter gekostet. Damit sei er "das bislang teuerste Schadenereignis in der Rechtsschutzversicherung überhaupt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, am Mittwoch in Berlin. Und ein Ende der Verfahren sei noch nicht in Sicht. Der Kreis der betroffenen Autohersteller weite sich noch aus.
Seit Oktober seien rund 60.000 Rechtsschutzfälle und ein Mehraufwand von mehr als 250 Millionen Euro hinzugekommen. Bis Ende Mai nahmen 354.000 Kunden im Streit mit Autoherstellern wegen mutmaßlich manipulierter Abgaswerte ihre Rechtsschutzversicherung in Anspruch.
Der durchschnittliche Streitwert pro Dieselfall stieg auf 26 000 Euro. Grund sind teurere Fahrzeuge, zuletzt etwa Wohnmobile. "Der Gesamtstreitwert aller über die Rechtsschutzversicherer abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle ist inzwischen auf über neun Milliarden Euro gestiegen", sagte Asmussen.
Die Trickserien bei Diesel-Abgaswerten waren 2015 aufgeflogen. Im vergangen Jahr haben die Rechtsschutzversicherer laut GDV 4,4 Milliarden Euro eingenommen und 3,1 Milliarden Euro ausgegeben.