Der wegen des Abgas-Skandals gestartete Rückruf von insgesamt 2,4 Millionen Diesel-Autos des Volkswagen-Konzerns soll schrittweise Fahrt aufnehmen. "Das nächste Modell wird der Passat sein, der im März zum Rückruf kommt", sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Dienstag beim Besuch eines VW-Händlers in Berlin. Begonnen hat die Großaktion mit dem Pick-up-Truck Amarok.
Dobrindt ließ sich zeigen, wie eine neue Motorsoftware aufgespielt wurde. Der Chef der Konzern-Kernmarke VW, Herbert Diess, sagte: "Wir sind zuversichtlich, dass wir im Laufe dieses Jahres alle Fahrzeuge abarbeiten." Für Kunden dauere das Umrüsten weniger als eine Stunde. Für Motoren mit 1,2 Litern und 2,0 Litern Hubraum soll dabei nur eine Software-Änderung nötig sein. Bei 1,6-Liter-Modellen soll zusätzlich ein Bauteil eingesetzt werden. Aus allen Wagen muss eine Software entfernt werden, die Abgaswerte manipuliert.
Diess kündigte an, in den nächsten Wochen würden Zug für Zug alle betroffenen Kunden angeschrieben. Ziel sei, mit den technischen Lösungen keine Kompromisse beim Verbrauch und den Fahrleistungen einzugehen. Beim Amarok sei das gelungen. "Es ist natürlich auch das Ziel für alle weiteren Software-Updates, die wir den nächsten Wochen und Monaten durchführen." Die Autohäuser seien gut vorbereitet, so dass die Aktion "sehr geschmeidig" abgearbeitet werden könne.
Dobrindt sagte, der Rückruf werde von der Untersuchungskommission begleitet, die bei seinem Ministerium zum Abgas-Skandal eingerichtet wurde. Die Zusammenarbeit mit VW funktioniere. Deutschland sei mit dem Rückruf wesentlich weiter als andere Länder, in denen teils noch über technische Lösungen diskutiert werde. (dpa)