Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte am Mittwoch in München, dieses Deutschlandnetz ergänze die übrigen Angebote: "Einfach Schnellladen ohne Lücken auf der Ladelandkarte wird damit zur Realität." Laut Bundesnetzagentur gibt es in Deutschland derzeit annähernd 98.000 öffentliche Ladepunkte - aber sie sind regional sehr ungleich verteilt. Der Chef der bundeseigenen Fördergesellschaft NOW, Kurt-Christoph von Knobelsdorff, sagte: "Mit dem Deutschlandnetz stellen wir sicher, dass Ladeinfrastruktur auch dort aufgebaut wird, wo Ladesäulen sonst aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit zu spät entstehen würden."
Der Bund will die weißen Flecken tilgen und stellt dafür 1,8 Milliarden Euro bereit. Mit Blick auf bestehende Schnellladesäulen und die erwartete Zunahme an Elektroautos legte das Ministerium 900 regionale Standorte für die neuen Ladesäulen fest. Die Bewerber wurden nach dem günstigsten Angebotspreis, dem Tempo des Aufbaus und der Nutzerfreundlichkeit der Anlagen bewertet. Als Ladeleistung wurden mindestens 200 kW pro Fahrzeug gefordert. Nun erteilte das Ministerium Allego, BayWa , Eon, Eviny, Fastned, Hochtief, Mer, Pfalzwerke, Total und Via die Zuschläge für die ausgeschriebenen Regionallose.
Eine zweite Ausschreibung des Bundes für Schnellladestandorte an 200 unbewirtschafteten Autobahn-Rastanlagen sei in der Schlussphase, teilte das Ministerium mit. Mit dem Deutschlandnetz werde "der nächste Schnellladepunkt überall in Deutschland in wenigen Minuten zu erreichen" sein. Der Energieversorger Eon wird mit rund 1.200 Schnellladepunkten an 140 Standorten in Nordwest- und Süddeutschland einer der größten Betreiber des Deutschlandnetzes.