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Elektroauto-Sound: Hier piept’s

08.09.2020 15:42 Uhr | Lesezeit: 3 min
Elektroauto-Sound: Hier piept’s
E-Autos, wie der Renault Zoe, machen mit einem Warnton auf sich aufmerksam.
© Foto: Renault

Elektro-Autos sind leise und werden von Fußgängern und Radlern leicht überhört. Abhilfe soll das Acoustic Vehicle Alerting System schaffen. So funktioniert’s!

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Ganz so lautlos, wie oft behauptet wird, sind Elektro-Autos zwar nicht, doch gegenüber einem Verbrenner-Modell surren die Stromer schon recht leise durch die Straßen. Zumindest bei langsamem Tempo: Ab circa 20 bis 30 km/h überwiegen bei allen Autos die Wind- und Abrollgeräusche. Darunter aber kann es gefährlich werden, denn an das Straßenbahn-ähnliche Geräusch, das Elektroautos von sich geben, sind wir als Fußgänger oder Radfahrer noch lange nicht gewöhnt. Heißt: Viele nehmen ein sich von hinten näherndes E-Auto schlichtweg nicht als Gefahr wahr.

Um das Risiko, dass jemand einen Stromer überhört und ohne zu schauen auf die Straße läuft, zu minimieren, schreibt der Gesetzgeber inzwischen für E-Autos ein künstliches Geräusch vor: Das sogenannte Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS, zu Deutsch akustisches Fahrzeug-Warn-System) muss in der EU bis Tempo 20 aktiv sein und darf sich nicht abschalten lassen. Vorgeschrieben ist es für alle neu homologierten Elektro-Modelle, also komplett neue Baureihen, schon seit Juli 2019. Ab Juli 2021 gilt das Gesetz sogar für alle neu zugelassenen E-Autos. Eine Nachrüstpflicht für ältere Fahrzeuge, die unter anderem vom Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) gefordert wird, soll es allerdings nicht geben; daneben setzt sich der DBSV auch für eine Anhebung der Tempo-Schwelle auf 30 km/h ein.

Wie das Elektroauto zu klingen hat, schreiben die Gesetzgeber nicht vor. Allerdings soll das System einen Verbrenner-ähnlichen Klang erzeugen, der auch Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit zulassen soll. Beim Beschleunigen muss sich der Sound also verändern und lauter werden. Außerdem ist festgelegt, welche Frequenzen das Geräusch umfassen muss, damit zum Beispiel auch Fußgänger mit schlechtem Gehör den Ton wahrnehmen können.  

Was "Verbrenner-ähnlich" ist, legen die Hersteller derzeit noch recht unterschiedlich aus. Einige der bereits vorhandenen Systeme geben einen eher futuristischen Elektro-Sound von sich. Dass der Fahrer künftig zwischen verschiedenen Klängen wählen kann, ist eher unwahrscheinlich. Eher dürften die Hersteller versuchen, ihren Stromern einen charakteristischen, zur Marke passenden Klang mit auf den Weg zu geben. Hier könnte sich durchaus eine Spielwiese für Sound-Designer entwickeln: BMW beispielsweise hat bereits den Filmkomponisten Hans Zimmer verpflichtet, um den Münchner Stromern einen ordentlichen Sound zu verpassen.

Übrigens: Wer sich heute schon für ein Auto mit serienmäßigem AVAS entscheidet, bekommt vom Staat neben der E-Auto-Prämie auch noch 100 Euro Bonus für das Warnsystem. (SP-X)

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