Liqui Moly blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2021 zurück: Der Öl- und Additivspezialist erhöhte seinen Umsatz auf 355 Millionen Euro – ein Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Steigerung sei nicht auf ein pandemiebedingt schwaches Halbjahr 2020 zurückzuführen, sagte Geschäftsführer Ernst Prost am Donnerstag in Ulm. Denn im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2019 liege der Zuwachs sogar bei 38 Prozent.
Spürbar unter Vorkrisen-Niveau bewegt sich noch der Ertrag. "Nicht nur, dass viele Rohstoffe immer teurer werden, manche sind kaum noch erhältlich", erklärte Prost. Immerhin: Von Januar bis Ende Juni erwirtschaftete Liqui Moly 8,2 Millionen Euro Ertrag, gegenüber 3,6 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten 2020. Und nicht nur die Einnahmen stiegen: Von Januar bis Juli stellte der Mittelständler 53 neue Mitarbeiter ein.
Gelungen ist auch der Start ins zweite Halbjahr. Den Angaben wurde im Juli mit 70 Millionen Euro der höchste Monatsumsatz der Unternehmensgeschichte eingefahren. Prost: "Wir gehen gestärkt aus der Pandemie hervor, weil wir nicht unsere Hände in den Schoß gelegt, sondern angepackt und geschuftet haben."
"Liefersystem aus dem Tritt"
Gleichwohl geht der Liqui Moly-Chef davon aus, dass "wir uns mit den Folgen sicher noch das ganze restliche Jahr herumschlagen müssen". Er rechne hier mit Kostensteigerungen von insgesamt 27 Millionen Euro. "Die Pandemie hat ein über viele Jahre gewachsenes, fein austariertes Liefersystem aus dem Tritt gebracht", so Prost.
Hintergrund: In der Corona-Krise ist der Luftverkehr eingebrochen. Entsprechend geringer ist die Nachfrage nach Kerosin. Da aber Raffinerien aus Rohöl anstelle von Kerosin nicht einfach Heizöl oder etwas anderes herstellen können, fahren sie ihre Produktion insgesamt herunter. Zu spüren bekommen das dann auch Motorölhersteller, weil die Zutaten für ihre Öle knapp werden. Außerdem sind derzeit die Containerplätze auf Frachtschiffen rar.