Tesla-Gründer Elon Musk hat nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sein Interesse an einer Batterieproduktion in Europa bekräftigt. Musk habe bei einem Gespräch mit Gabriel vor einigen Monaten gesagt, dass er sich sehr für eine Batterieproduktion in Europa interessiere und Deutschland einer der interessantesten Standorte wäre, sagte Gabriel am Dienstag nach einer Podiumsdiskussion beim Autobauer Daimler in Rastatt. Er habe Musk angeboten, sobald seine Planungen spruchreif wären, solle er Bescheid sagen. Das wäre voraussichtlich kommendes Jahr. Es gebe verschiedene Fördermöglichkeiten, die auch Musk in Anspruch nehmen könne. Musk hatte schon im vergangenen Jahr gesagt, dass er auf lange Sicht eine Batteriefabrik in Deutschland plane.
Die Betriebsratschefs von Daimler und Volkswagen hatten sich zuvor bei der Veranstaltung erneut für eine gemeinsame Zellfertigung der deutschen Autohersteller für E-Auto-Batterien ausgesprochen. "Wir müssen uns in Zukunft überlegen, wenn wir eine Rolle spielen wollen, wie gehen wir mit dem Thema um", sagte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh. Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht forderte: "Da müssen wir in Deutschland mehr Industriepolitik machen."
Das Thema Nokia Here mache deutlich, dass die Autoindustrie in Deutschland bei bestimmten Themen zusammenstehen müsse. Daimler, Audi und BMW hatten gemeinsam den Kartendienst gekauft (wir berichteten).
Anreize nötig
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) stimmte Brecht zu: Industriepolitisches Ziel dürfe nicht nur sein, die Technologie zu beherrschen, sondern auch die Produktion. "Natürlich werden wir Anreize brauchen", sagte Gabriel – egal ob im Steuersystem oder in Form von Festbeträgen.
VW-Markenchef Herbert Diess hatte sich für eine gemeinsame Zellfertigung für E-Autos in Deutschland stark gemacht. Aus Daimlers Vorstandsetage kam allerdings prompt die Absage: "Im Moment ist das Thema Zellfertigung für uns unattraktiv", sagte Daimlers Personalvorstand Wilfried Porth in Rastatt. Die Schwaben stellen in diesem Jahr ihre Zellfertigung im sächsischen Kamenz ein. "Das Thema Kooperationen lässt sich am besten über unsere Zulieferer steuern." (dpa)