China festigt seine führende Position als weltweit größter E-Auto-Markt weiter. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres wurden einer Untersuchung des Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach zufolge 398.000 E-Autos in China abgesetzt, davon 325.000 rein batteriebetriebene Fahrzeuge. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet das ein Plus von über 30 Prozent.
Weit über 90 Prozent der Fahrzeuge stammt aus chinesischer Produktion, während deutsche Hersteller im dortigen Elektroautomarkt keine Rolle spielen. Nach Ansicht des Instituts-Leiters Stefan Bratzel wird die geplante Einführung eines Quotensystems für E-Fahrzeuge in China den Druck auf deutsche Autobauer erhöhen. Diese haben die Gefahren erkannt und arbeiten derzeit intensiv daran, wettbewerbsfähige E-Modelle für China zu entwickeln. Nach Ansicht von Bratzel kommen diese Aktivitäten spät, "aber nicht zu spät".
In den USA stiegen die E-Auto-Neuzulassungen im ersten Halbjahr um 29 Prozent auf 140.000 Einheiten. Davon waren 74.301 Fahrzeuge batterieelektrische Autos. In Europa liegt weiterhin Norwegen mit 43.096 Einheiten vorne, gefolgt von Deutschland mit 36.849 verkauften E-Fahrzeugen. Damit hat hierzulande der Absatz von Elektrofahrzeugen um 116 Prozent zugelegt. Der Marktanteil der E-Mobile verdoppelt sich von 0,7 auf 1,4 Prozent. Das Auto-Institut macht vor allem die Diskussion um Fahrverbote für die deutliche Belebung verantwortlich.
Bei der Antriebstechnologie sieht Bratzel VW, Daimler & Co. grundsätzlich auf Kurs: "Es gibt eine gute Chance, dass die deutschen Hersteller im Langstreckenrennen um den Zukunftsmarkt der E-Mobilität reüssieren." Bis 2020 werde die Elektromobilität nur moderat wachsen. Aber danach dürften das steigende Angebot an E-Autos, leistungsfähigere und billigere Batterien sowie politische Vorgaben ihren Anteil deutlich steigern. (sp-x/dpa)