GVA-Präsident Hartmut Röhl sieht angesichts des Wahlergebnisses und der damit verbundenen Herausforderungen bei der Bildung eines stabilen Regierungsbündnisses neue Perspektiven für die Bundesrepublik: "Die Stimmenverteilung im 19. Deutschen Bundestag wird aller Voraussicht nach bedeuten, dass eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, FDP und Grünen auf Bundesebene ihre Premiere feiert. Wir hoffen, dass ein solch neues Bündnis auch ein frisches Denken vor allem in wirtschafts- und wettbewerbspolitischen Fragen mit sich bringen wird."
Entscheidungen in wirtschaftspolitischen Fragen sollten nicht mehr länger aus industriepolitischen Erwägungen basieren, sondern künftig stärker Verbraucher- und Wettbewerbsaspekte berücksichtigen, so Röhl. Jüngste Entwicklungen im Dieselskandal hätten gezeigt, dass sich Fahrzeughersteller zur Durchsetzung ihrer Interessen nicht davor scheuen, Regeln zu ihren Gunsten umzuinterpretieren, sie zu umgehen oder gar zu brechen, so der GVA-Chef.
Der Gesamtverband Autoteile-Handel führt drei Handlungsfelder auf, auf denen eine neue Bundesregierung umgehend aktiv werden müsste:
1. Digitalisierung: Zugang zu Daten und Ressourcen im Fahrzeug über eine standardisierte Schnittstelle für Unternehmen des freien Kfz-Aftermarkts,
2. Liberalisierung des Marktes für sichtbare Kfz-Ersatzteile in Deutschland,
3. Fahrzeughersteller müssen unabhängigen Marktteilnehmern Zugang zu technischen Informationen, wie Fahrzeug- und Ersattzteileidentifikation, ermöglichen.
"Mit der FDP könnte eine wettbewerbsfreundliche Partei in die Regierung kommen und mit den Grünen eine Partei, die seit jeher als verbrauchernah gilt. Wenn sich die CDU/CSU nun noch stärker als zuletzt auf ihre frühere mittelstandsfreundliche Grundausrichtung besinnt, könnte eine solche Regierungskoalition für den Wettbewerb im Kfz-Aftermarket und für die Verbraucher Gutes bewirken", erklärt Röhl abschließend. (asp)