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GVA-Kampagne: Ersatzteile in Deutschland zu teuer

30.06.2017 10:36 Uhr
Hartmut Röhl GVA Kampagne
GVA-Präsident Hartmut Röhl setzt sich für einen fairen Wettbewerb bei Kfz-Ersatzteilen ein.
© Foto: GVA

Karosserieersatzteile in Deutschland sind im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu teuer. Der Gesamtverband Autoteile-Handel will mit einer Kampagne einen fairen Wettbewerb bei Kfz-Ersatzteilen erreichen.

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Die Karosserieersatzteile in Deutschland sind im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu teuer. Darum hat die europäische ECAR Allianz (European Campaign for the Freedom of the Automotive Parts and Repair Market) die Kampagne "Mehr Gerechtigkeit für deutsche Autofahrer" gestartet, die in Deutschland vom Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA) getragen wird.

Der Markt für Ersatz- und Verschleißteile beläuft sich laut Mitteilung in Deutschland jährlich auf über zwölf Milliarden Euro, etwa vier Milliarden Euro entfallen dabei auf die betroffenen sichtbaren Ersatzteile, die von einem Designschutz der Automobilkonzerne als Quasi-Monopol bedroht sind.

"Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Spanien oder den Niederlanden sind Karosserieersatzteile in Deutschland deutlich teurer. Das Designschutzrecht ermöglicht den Automobilkonzernen hierzulande ein Monopol auf bestimmte sichtbare Ersatzteile und verhindert damit Wettbewerb", erklärt GVA-Präsident Hartmut Röhl. Eine Studie der Preise für sichtbare Ersatzteile für sechs Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller habe laut Mitteilung gezeigt, dass sie in Spanien und in Italien etwa ein Fünftel (19 bzw.18 Prozent) geringer sind, im Nachbarland Niederlande sogar fast ein Drittel (30 Prozent).

Benachteiligung der Autofahrer

Benachteiligt würden nicht nur freie Werkstätten und Ersatzteilproduzenten, sondern vor allem die Kunden. Wenn ein Fahrzeughersteller ein sichtbares Ersatzteil zum Design anmeldet, zwinge er die Autofahrer, seine zumeist teureren Teile zu kaufen. In diesem Fall lassen sich die Hersteller das Design ihrer Fahrzeuge gleich mehrfach vom Autofahrer bezahlen - beim Autokauf und anschließend bei jeder Reparatur. Pikant dabei: Die Autokonzerne produzieren viele der betroffenen sichtbaren Ersatzteile wie etwa Scheinwerfer gar nicht selbst, sondern beziehen sie von Zulieferern.

Der maßgebliche Unterschied hierbei zwischen Deutschland und anderen europäischen Ländern ergebe sich aus einem liberalisierten Designrecht. Mit der "Reparaturklausel" würden sichtbare Karosserieersatzteile vom Schutz ausgenommen und so ein fairer Wettbewerb ermöglicht. Der legitime Schutz des Neuwagendesigns bleibe davon unberührt. In vielen Staaten Europas habe sich die Reparaturklausel zum Wohl der Verbraucher und der kleinen sowie mittelständischen Unternehmen des freien Teile- und Servicemarktes bewährt, hieß es.

Röhls Fazit: "(...) Es ist wirklich nicht einzusehen, warum deutsche Autofahrer wieder einmal unnötigerweise Zahlmeister sind. Wir fordern daher vom nächsten Bundestag und der Bundesregierung, mit der Reparaturklausel endlich für fairen Wettbewerb zu sorgen. Schluss mit der Benachteiligung und Schluss mit dem Abkassieren der Autofahrer". (asp)

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