Normalerweise ist sie einfach die letzte, aber auch besucherstärkste der deutschen Motorrad-Regionalmessen, die "Motorräder" in Dortmund. Dieses Jahr kam der Zweirad-Schau ein wenig mehr Bedeutung zu, war in den Westfalenhallen doch ausnahmsweise eine Weltneuheit zu sehen: Horex präsentierte dort erstmals jene beiden Modelle, die ab Juli in die Serienfertigung gehen sollen. Mit 38.500 Euro ist die zweisitzige "Classic" um viertausend Euro günstiger als der einsitzige "Café Racer". Beide Versionen werden von einem patentierten VR6-Motor mit 1218 Kubikzentimetern Hubraum und einer Maximalleistung von 120 kW / 163 PS angetrieben.
Die Weltpremiere 2016 von Horex war bereits die zweite innerhalb von vier Jahren: Anfang März 2012 hatte die seinerzeitige Horex GmbH das Modell "Roadster" in Dortmund enthüllt. Die erste Horex VR6 wurde ab 2013 in mehreren Varianten in einer Auflage von gut 200 Exemplaren gebaut; Ende2014 war die in Augsburg ansässige Gesellschaft jedoch insolvent geworden. Im Frühjahr 2015 erwarb die in Landsberg/Lech ansässige Technologie-Firma 3C Carbon die Reste der Horex GmbH und stellte in der zweiten Jahreshälfte 2015 zwei stark modifizierte Sondermodelle vor, die "VR6 Silver Edition" zum Preis von 64.500 Euro und die "VR6 Black Edition" für 68.500 Euro; beide Versionen waren auf jeweils 33 Exemplare limitiert. Wie viele davon inzwischen gebaut sind, ist nicht bekannt.
Die jetzt in Dortmund vorgestellten Modelle Classic und Café Racer fungieren quasi als Serienversion. Dennoch sollen aufwändige Sonderlackierungen angeboten werden und vielfältige Individualisierungsmöglichkeiten gegeben sein. Eine Besonderheit ist der aus Kohlefaser-Werkstoff gefertigte Lenkkopf, der beim Modell Café Racer verwendet wird. Er soll das Gewicht des komplett schwarzen Muscle-Bikes um mehrere Kilogramm reduzieren.
Noch in diesem Jahr will Horex in unmittelbarer Nachbarschaft des Horex-Museums in Bad Homburg einen "Flagship-Store" eröffnen; in der Stadt im Taunus war die Marke Horex 1923 gegründet worden. Sie produzierte dort auch, bis sie 1956 Konkurs ging. Außerdem will die jetzige Horex GmbH in Landsberg/Lech eine Werksniederlassung einrichten. Vertrieb und Service in Deutschland sollen über einen Teil der vormaligen Horex-Händler abgewickelt werden; nähere Angaben dazu gibt es momentan noch nicht. (sp-x)