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IfA Branchengipfel 2024: Verbände fordern klare Rahmenbedingungen

17.10.2024 13:50 Uhr | Lesezeit: 7 min
IFA-Branchengipfel 2024
Präsidialrunde und Podiumsdiskussion: Die drei großen Automobilverbände sprachen über Lösungen aus der Autokrise, forderten klarere Rahmenbedingungen und politisches Handeln - ohne Strafzölle.
© Foto: Screenshot: AUTOHAUS/Christian Richter

Beim IfA-Branchengipfel in Nürtingen diskutierten die Branchenvertreter der Autoverbände ZDK, VDK und VDIK über die Herausforderungen der deutschen Automobilwirtschaft. Zentrale Themen waren Handelszölle, die Ladeinfrastruktur und die Forderung nach stabileren, politischen Rahmenbedingungen für die Zukunft der Autoindustrie in Deutschland.

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Beim Branchengipfel des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) in Nürtingen trafen sich Branchenvertreter zu einer Podiumsdiskussion über die drängendsten Themen der Automobilindustrie. Mit dabei waren Hildegard Müller (Verband der Automobilindustrie), Arne Joswig (Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe) und André Schmidt (Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller). Im Mittelpunkt standen der Rückgang bei den Neuzulassungen und die aktuellen Rahmenbedingungen.

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Handelszölle und politische Unsicherheit als zentrales Thema

Hildegard Müller betonte, dass die hohen Produktionskosten und der harte internationale Wettbewerb die deutsche Automobilindustrie stark belasten. Sie sprach sich klar gegen Strafzölle und Protektionismus aus und forderte stattdessen Handelsabkommen, die den Export stärken: "Wir brauchen Handelsabkommen, keinen Protektionismus durch Strafzölle. Das Konzept von überbordenden Regulierungen ist gescheitert. Es braucht politische Rahmenbedingungen, eine handlungsfähige Bundesregierung."

Für Arne Joswig liegt das Problem bei der Unsicherheit der politischen Entscheidungen. Besonders die kurzfristige Abschaffung der Umweltprämie durch die Regierung sei ein Schlag für die Branche: "Es kann nicht sein, dass wir zu Herrn Habeck fahren, ein nettes, konstruktives Gespräch führen mit guten Vorschlägen und im Anschluss knippst er ohne Vorwarnung die Umweltprämie aus."

Ladeinfrastruktur und Technologieoffenheit

Ein weiteres großes Thema der Diskussion war die unzureichende Ladeinfrastruktur in Deutschland. Im Vergleich zu den Niederlanden, wo 107 Autos auf einen öffentlichen Ladepunkt kommen, stehen in Deutschland mehr als 1.000 Fahrzeuge einem Ladepunkt gegenüber. Sowohl Müller als auch Joswig und Schmidt betonten, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur entscheidend sei, um den Umstieg auf Elektromobilität zu erleichtern. Auch die Notwendigkeit technologischer Offenheit wurde angesprochen, um den Kunden eine größere Auswahl an Antriebstechnologien zu bieten. "Wir denken beim Thema alternative Antriebe noch zu oft schwarzweiß. Es werden weltweit mehr Antriebsformen als die rein elektrische eine Rolle spielen", sagte Hildegard Müller. Zur Transformation gehöre auch der Bestand, Stichwort: alternative Kraftstoffe. Der Bestand rücke ein bisschen aus dem Fokus, obwohl er aktuell einen hohen Anteil an den Emissionswerten ausmachte.

Langfristige Rahmenbedingungen für eine stabile Zukunft

Abschließend und fast einstimmig forderten die Vertreter der Branche eine stabile politische Rahmensetzung, die der Automobilindustrie Sicherheit für langfristige Investitionen bietet. Arne Joswig schlug eine feste Besteuerung und Förderung für die kommenden Jahre vor, um die Investitionsbereitschaft zu stärken. Hildegard Müller rief die Regierung dazu auf, rasch zu handeln, um die wirtschaftliche Basis des Landes nicht zu gefährden.

André Schmidt betonte zudem die Bedeutung einer branchenübergreifenden Zusammenarbeit, um die Unsicherheiten im Umgang mit Elektromobilität zu beseitigen und auch nicht den Kunden zu vergessen: "Ich möchte hier auch eine Lanze für die Kunden brechen. Es geht ja nicht immer nur um die Anschaffung eines E-Autos. Die Unsicherheit kommt aus dem täglichen Umgang. Reichweite, Bezahlprozesse, unterschiedliche Preise. Das müssen wir branchenübergreifend angehen."


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