Das Projekt "Zukunftswerkstatt 4.0" des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) wird konkreter. Die Fertigstellung und Eröffnung des Wissens- und Innovationszentrums in Esslingen bei Stuttgart sei für Januar 2021 geplant, gab das IfA am Montag bekannt. Das Institut hatte das Projekt für das Kfz-Gewerbe vor rund einem Jahr im Rahmen des "Strategiedialogs Automobilwirtschaft" auf dem Weg gebracht (wir berichteten). Baden-Württemberg stellt dafür Fördergelder in Höhe von 700.000 Euro bereit.
"Mit der Zukunftswerkstatt 4.0 bieten wir allen Branchenakteuren die Möglichkeit, sich in einer räumlich sehr konzentrierten Weise über Innovationen in ihren spezifischen Arbeitsfeldern zu informieren, auszutauschen und konkrete Lösungen zu testen", sagte IfA-Direktor Prof.Stefan Reindl. Entlang der Customer Journeys im Vertrieb und Aftersales könnten Kfz-Unternehmen dort künftig innovative Technologien praxisnah erproben. Die offene und markenunabhängige Plattform werde einen Verkaufsraum, vollausgestattete Werkstattarbeitsplätze und Seminarräume bieten.
Den Angaben zufolge sollen auf 450 Quadratmetern die Strukturen eines klassischen Autohausbetriebs realitätsgetreu und praxistauglich nachgebildet werden. Geplant sind 13 Lernstationen, an denen neue Technologien und Systeme erprobt werden können. Die Station sind mit einem Multi-Touch-Table ausgestattet und sollen zusätzlich die entsprechenden Anwendungsmöglichkeiten aus der Praxis bereithalten.
An jeder Station würden die Auswirkungen der Technologietrends auf den jeweiligen Prozessschritt vermittelt, betonte der IfA-Projektverantwortliche Benedikt Maier. "In der Zukunftswerkstatt 4.0 vereinen wir die Theorie mit praxistauglichen Lösungsansätzen." Sein Kollege David Sosto Archimio ergänzte: "Die Zukunftswerkstatt 4.0 nimmt die Rolle eines Innovationsschaufensters, Schulungszentrums sowie Testlabors für das gesamte Kfz-Gewerbe ein."
Weitere Partner gesucht
Aufgrund der modernen Ausstattung und der Integration von Seminarräumen sei der Standort in vielfältiger Weise nutzbar, sagte Prof. Reindl weiter. "Die angebotenen Nutzungskonzepte reichen von unterschiedlichen Aus- und Weiterbildungsprogrammen über Produkttrainings für ausgewählte Anwendungsfälle bis hin zur Nutzung als Testlabor oder als Veranstaltungsplattform." Nach seinen Worten haben zahlreiche Technologiedienstleister, Autohersteller und -zulieferer sowie Überwachungsorganisationen ihre Mitwirkung bereits zugesagt. Gleichzeitig suche man weitere Partner, so der IfA-Chef.
Eine Mini-Ausgabe der Zukunftswerkstatt will das Brancheninstitut bereits im September auf der Automechanika in Frankfurt präsentieren. Im Fokus: innovative Technologien des Aftersales-Geschäfts. Konzeptionell soll sich der Messe-Pop-up ebenfalls an der Kundenreise orientieren und Inhalte über Multi-Touch-Tables vermitteln. Angedacht seien auch verschiedene praxisnahe Anwendungskonzepte. (rp)
Weitere Informationen im Internet: www.zukunftswerkstatt-kfz.de