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Niedersachsen-Bremen: Kfz-Gewerbe startet mit Rückenwind

13.03.2025 07:30 Uhr | Lesezeit: 4 min
Karl-Heinz Bley
Karl-Heinz Bley: Hoffnung auf bessere Zeiten
© Foto: CDU-Fraktion Niedersachsen

Das Kfz-Gewerbe Niedersachsen-Bremen blickt vorsichtig optimistisch auf das Autojahr 2025. Nach einem soliden Auftakt mit steigenden Verkäufen sieht der Landesverband Potenzial für weiteres Wachstum. Doch große Herausforderungen bleiben.

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Das Kfz-Gewerbe Niedersachsen-Bremen blickt mit "verhaltener Zuversicht" auf das Autojahr 2025. Die positive Perspektive gründe sich auf einen starken Jahresauftakt im Januar für die Neuzulassungen und Besitzumschreibungen, sagte Landesverbandspräsident Karl-Heinz Bley am Mittwoch in Großburgwedel. Die Steigerung um 5,7 Prozent für neue Pkw und 6,8 Prozent bei Gebrauchtwagen sei ein "Start mit Potenzial". Das gelte auch für den Service, der weiter in der Erfolgsspur agiere.

Bereits im vergangenen Jahr konnte die Kfz-Branche in Niedersachsen und Bremen gegen den Trend zulegen. Trotz der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen gab es laut Verband Wachstum in allen drei Geschäftsbereichen. Diese Steigerungen sowie eine "starke Ausbildungsbilanz" schürten die Hoffnung auf bessere Zeiten, betonte Bley. 

Die Erlöse mit Neu- und Gebrauchtwagen sowie Werkstattleistungen stiegen den Angaben zufolge um 6,1 Prozent auf 30,8 Milliarden Euro. Allerdings sank die Umsatzrendite vor Steuern auf 1,7 Prozent (Vorjahr: 2,2 Prozent). Die Zahl der Pkw-Käufe kletterte in den beiden Bundesländern auf knapp eine Million.

Gebrauchtwagen gefragt, E-Autos unter Druck

Gewinner des Jahres war der Gebrauchtwagenmarkt: Hier erhöhte sich der Umsatz um gut eine Milliarde auf 13,3 Milliarden Euro. Vor allem Benziner (plus 11,1 Prozent) und Diesel (plus 10,9 Prozent) waren gefragt. Dagegen brach der Markt für neue Elektroautos drastisch ein – die Neuzulassungen vollelektrischer Fahrzeuge sanken um 29,4 Prozent. Verantwortlich dafür sei vor allem der Wegfall der staatlichen Förderung gewesen, so Bley.

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Auch das Servicegeschäft verzeichnete ein sattes Plus, in dem Bereich gingen die Umsatzzahlen um 7,4 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro nach oben. Die hohe Werkstattauslastung sei unter anderem auf steigende Fahrzeugbestände und das zunehmende Durchschnittsalter der Pkw zurückzuführen. Bley: "Der Service bleibt der Anker im Kfz-Gewerbe."

Die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen der Branche spiegeln sich in der Zahl der Insolvenzen wider: 331 Kfz-Betriebe mussten in Niedersachsen und Bremen 2024 aufgeben – ein Anstieg von 32,4 Prozent. Der Druck auf den Handel bleibe hoch, insbesondere durch sinkende Nachfrage und steigende Eigenzulassungen, hieß es. 

Ausbildung auf Rekordniveau

Ein Lichtblick war im vergangenen Jahr die Ausbildungsbilanz: Die Zahl der neuen Verträge stieg um 7,6 Prozent auf 3.573. Besonders der Beruf des Kfz-Mechatronikers bleibe gefragt. 

Bley äußerte sich zudem zur Zukunft der Elektromobilität: Ohne neue Kaufanreize drohe der Markt weiter zu stagnieren, erklärte er. In den laufenden politischen Verhandlungen müsse eine neue Förderung konkretisiert werden, die auch den Gebrauchtwagenmarkt einschließe. Dringenden Handlungsbedarf sieht Bley bei günstigen Elektroautos. Die Auswahl an erschwinglichen Neuwagen sei stark geschrumpft, insbesondere bei Modellen unter 20.000 Euro. Die Politik müsse hier gegensteuern, um Elektromobilität für breite Käuferschichten attraktiv zu machen.

Mehr Zeit für Verbrenner-Abverkauf

Positiv wertete Bley die Entscheidung aus Brüssel, drohende Strafzahlungen beim CO2-Flottenverbauch zeitlich zu strecken. Dies gebe dem Handel mehr Spielraum beim Abverkauf von Verbrennerfahrzeugen. Auch die Ankündigung der EU-Kommission, das geplante Verbot von Verbrennern noch in diesem Jahr überprüfen, komme der Branche entgegen. 

Mit Blick auf die künftige Bundesregierung forderte Bley weiterhin Anstrengungen für eine technologieoffene Regulierung, klare Perspektiven für das angestrebte Verbrenner-Aus in zehn Jahren und den verstärkten Einsatz synthetischer Kraftstoffe. Gleichzeitig müsse die Bürokratielast sinken, um individuelle, klimaneutrale und bezahlbare Mobilität langfristig zu sichern.

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