Nach Bayern und Baden-Württemberg steht nun auch ein neuer Kfz-Tarifvertrag in Niedersachsen. Der zuständige Unternehmensverband des Kraftfahrzeuggewerbes als Tarifgemeinschaft und die IG Metall erzielten am Dienstag eine "gerade noch verkraftbare Einigung", wie der niedersächsische Landesverbandspräsident Karl-Heinz Bley laut Mitteilung erklärte. "Das Ergebnis bewegt sich angesichts der Herausforderungen der Branche am Rande des Vertretbaren." Die Verhandlungen seien lang und hart gewesen.
Den Angaben zufolge steigt die Vergütung der Beschäftigten der Mitgliedsunternehmen der Tarifgemeinschaft ab 1. Februar 2022 um 2,2 Prozent. Auszubildende bekommen 60 Euro mehr. Im August gibt es zudem eine Corona-Prämie von insgesamt 500 Euro, Azubis erhalten 220 Euro. Die Beihilfe für die Teilzeitbeschäftigten orientiert sich an ihrer vereinbarten Arbeitszeit. Der neue Vertrag läuft bis Ende März 2023.
Die Verhandlungspartner wollen überdies ab dritten Quartal über eine individuelle tarifliche Wahloption des einzelnen Beschäftigten zwischen Geld oder freier Zeit bis zum 31. März 2022 "ergebnisoffen" diskutieren. Bley: "Beide Parteien waren sich darüber einig, dass es zur Bewältigung des Strukturwandels im Kfz-Gewerbe, insbesondere in Bezug auf die E-Mobilität und Digitalisierung, einer ständigen Aus-, Fort- und Weiterbildung bedarf." Geplant sei deshalb, ab dem kommenden Jahr einen gemeinsamen "Zukunftsdialog Aus-, Fort-, und Weiterbildung" zu starten.
In Bayern war Ende vergangener Woche der Durchbruch in der bundesweiten Tarifrunde im Kfz-Handwerk gelungen. Kurz nach dem Pilotabschluss folgte die Einigung in Baden-Württemberg (wir berichteten).