Der europäische Automobilhandelsverband AECDR (Alliance of European Car Dealers and Repairers) hat einen praxisgerechten Umgang mit der Transformation zu einer klimaneutralen Mobilität in der EU angemahnt. "Unrealistische Ziele führen zu außerordentlichem Druck auf Tausende von Händlern, die zurzeit erhebliche Investitionen in die Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen vornehmen", sagte Verbandssprecherin Antje Woltermann in Brüssel.
Die Transformation sollte aus Sicht des Dachverbandes die Themen Nachhaltigkeit und Beschäftigung auch bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vorantreiben. "Wir appellieren an die politischen Entscheider in der EU, das Umfeld der KMU in Europa nicht aus den Augen zu verlieren", so Woltermann. Die im Juni geplante Verabschiedung der neuen CO2-Standards für Neufahrzeuge nannte sie den "ersten Meilenstein auf dem Weg zu ambitionierten, aber dennoch realistischen Lösungen" für alle Beteiligten an diesem Veränderungsprozess.
Die Verbandsallianz hatte erst kürzlich ihre Position zum "Fit for 55"-Paket der EU-Kommission veröffentlicht. Darin werden die aktive Rolle und die Bereitschaft des Fahrzeughandels als der Schnittstelle sowohl zu privaten als auch gewerblichen Kunden auf dem Weg hin zur klimaneutralen Mobilität in der EU bis 2050 betont. Grundsätzlich unterstützt die Branche das mittelfristige Ziel einer CO2-Reduktion von 55 Prozent bis zum Jahr 2030. "Die AECDR-Mitgliedsunternehmen sind entschlossen, alles aus ihrer Sicht Erforderliche dafür zu tun, dass klimaneutrale Mobilität Realität wird", heißt es.
In dem Dokument äußert AECDR aber zugleich einige Bedenken aus Sicht der Praxis. Der Verband fordert den stärkeren Ausbau der Ladeinfrastruktur, ein europaweit konsistentes Anreizprogramm sowie die Umsetzung eines technologieoffenen Ansatzes.