Der Klimagas-Ausstoß im Verkehr ist 2021 gestiegen. Nach dem Rückgang im stark durch Corona geprägten Vorjahr gab es laut Umwelt-Bundesamt nun wieder ein Plus von 1,2 Prozent auf 148 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Der Wert liegt damit um drei Millionen Tonnen über der im Bundesklimaschutzgesetz für 2021 zulässigen Jahresemissionsmenge.
Neben dem Gebäudebereich ist der Verkehrssektor der Einzige, der die Zielwerte für 2021 verpasst hat. Im kommenden Jahr werden die zulässigen Emissionsmengen im Verkehr auf 139 Millionen Tonnen begrenzt, 2030 dürfen es nur noch 95 Millionen Tonnen sein. Bei Nichteinhaltung sieht das Bundesklimaschutzgesetz vor, die jeweiligen Bundesministerium zur Nachsteuerung und zur Auflage eines Sofortprogramms zu verpflichten.
Zu den Gründen für den Anstieg zählt der gestiegene Lkw-Verkehr, der leicht über dem Niveau von 2019 lag. Der Pkw-Verkehr hingegen war weiterhin niedriger als vor der Corona-Pandemie, was in Absatzzahlen für Kraftstoffe und Daten von Zählstellen an Autobahnen und Bundesstraßen deutlich wird.
Insgesamt wurden im Jahr 2021 deutschlandweit rund 762 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt, 33 Millionen Tonnen oder 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein großer Teil geht auf das Konto der Energieerzeugung, die ein Plus von 27 Millionen Tonnen aufweist. Eine hohe Stromnachfrage traf im vergangenen Jahr auf schlechte Wind- und Sonnenverhältnisse für die Produktion erneuerbarer Energien. Hohe Gaspreise sorgten zudem für einen höheren Anteil der Kohleverstromung. Im Vergleich mit 1990 sind die Klimagas-Emissionen in Deutschland jedoch um 38,7 Prozent gesunken.