Heute Morgen auf dem Weg ins Büro. In den Acht-Uhr-Nachrichten läuft ein Bericht über den aktuellen Werkstatttest des ADAC. "75 Betriebe wurden getestet, fast ein Viertel berechnet Kunden Leistungen, die nicht erbracht wurden", bleibt mir in den Ohren hängen. Na prima! Im Büro suche ich im Internet. Was ich auf der ADAC-Homepage finde, verwirrt mich komplett. Statt eines niederschmetternden Testergebnisses finde ich einen Auswertung, nach der 49 von 75 getesteten Betrieben eine sehr gute Arbeits- und Serviceleistung abgeliefert haben, darunter erfreulicherweise auch meine eigene Werkstatt. Nur ein einziger Betrieb erhält die Note mangelhaft. Eigentlich ein Spitzenergebnis. Warum dann die Negativpropaganda? Brachte der Test nicht das gewünschte Ergebnis und kommuniziert man darum nach dem Motto, das nicht sein kann, was nicht sein darf? Keine Frage: Es ist nicht in Ordnung, wenn eine Werkstatt etwas berechnet, was sie nicht geleistet hat. Aber rechtfertigen 35 Cent für Scheibenklar, einem Viertel der getesteten Werkstätten quasi Betrugsabsichten zu unterstellen? Sicher, der ADAC hat nicht unrecht, wenn er beklagt, dass die Positionsbezeichnungen in den Wartungslisten und Rechnungen von Hersteller zu Hersteller stark variieren und dass das Kürzelkauderwelsch der Arbeitspositionen für den Laien kaum verständlich ist. Das ist aber kein Problem der Werkstattorganisationen. Der richtige Adressat für derlei Kritik wären die Automobilhersteller. Und wenn der ADAC es ernst meint mit seiner sich selbst zugedachten Rolle als Verbraucherschützer, dann sollte er seine Kritik künftig wohl dosiert an die richtigen Adressen senden und Verbraucher nicht mit vermeintlichen Sensationsmeldungen über angeblich betrugswillige Werkstätten in die Irre schicken. (Frank Schlieben)
Kommentar: Verbraucherfehlinformation
asp-Chefredakteur Frank Schlieben wundert sich, warum der ADAC trotz des hervorragenden Testergebnisses der vom Club untersuchten Werkstätten ein so negatives Fazit zieht. Kommuniziert man nach dem Motto, das nicht sein kann, was nicht sein darf?
NRT