Die Wiederbelebung von Lancia als europäische Elektro-Premiummarke nimmt Form an. Die italienische Stellantis-Tochter hat am Montag ihr künftiges Markendesign vorgestellt. Gezeigt wurden nicht nur ein erneuertes Logo und ein modernisierter Schriftzug, sondern auch die Skulptur "Pu+Ra Zero". Letztere soll ein erste Hinweise auf das künftige Fahrzeugdesign geben. "Heute startet eine neue Ära für Lancia", sagte CEO Luca Napolitano.
Von einem Concept-Car oder einer Designstudie zu sprechen, wäre bei "Pu+Ra Zero" allerdings zu weit gegriffen. Lancia selbst spricht von einem "dreidimensionalen Manifest". Es soll eine Brücke zwischen der Vergangenheit und Zukunft des traditionsreichen Fabrikats schlagen. "Das Ergebnis ist eine Designsprache, die im Bereich Automobil ein neues Kapitel aufschlägt", so Napolitano.
Lancia Pu+Ra Zero und neues Logo
BildergalerieDesign: Ikonen stehen Pate
Das erste Comeback-Modell hat der Autobauer für 2024 angekündigt. Es handelt es sich dabei um die Neuauflage des Kleinwagens Ypsilon, der zunächst mit elektrifizierten Antrieben auf den Markt kommen soll. Im Zwei-Jahres-Rhythmus folgen der Delta und ein neues Topmodell. Sie sollen Stilelemente von Markenikonen wie Aurelia, Flaminia und Stratos aufgreifen. Innen soll italienisches Möbeldesign als Inspirationsquelle dienen. Lancia hat dazu eine Kooperation mit dem bekannten Hersteller Cassina bekannt gegeben.
Lancia hat eine 116-jährige Geschichte – in dieser Zeit kamen sieben verschiedene Logos zum Einsatz. Die achte Auflage greift die Merkmale der historischen Signets wie Rad, Flagge, Schild sowie Lanze auf und interpretiert diese neu. Konkretes Vorbild ist das Zeichen im Wappendesign von 1957, das erstmals die Flaminia am Kühlergrill trug. "Das neue Logo gleicht einem Juwel, das in seiner Ästhetik sehr klassisch ist und bei dem Schlichtheit und grafische Geradlinigkeit auf exklusive Farben, Materialien und Verarbeitung treffen", hieß es.
Aktuell ist Lancia nur noch mit dem Ypsilon auf dem italienischen Heimatmarkt vertreten. Aus Deutschland zog sich die Marke 2017 zurück, nachdem das Image durch die Übernahme und Umfirmierung amerikanischer Chrysler-Modelle verwässert worden war.
Fünf Fokus-Märkte – neben Italien
Bei der Rückkehr in Europa setzt Lancia früheren Angaben zufolge zunächst auf fünf Auslandsmärkte: Deutschland, Frankreich, Spanien, Belgien/Luxemburg und die Niederlande. In 60 europäischen Großstädten will man ein Netz mit etwa 100 Autohäusern etablieren. Eine bedeutende Rolle soll im Vertrieb aber auch der Online-Verkauf spielen, der Hersteller erwartet künftig rund die Hälfte aller Käufe über das Internet. Verantwortlich für das Deutschland-Geschäft ist Country Director Niccolò.