Bereits im Jahr 2014 hatte Mercedes angekündigt, mittelfristig mit einigen Technikpartnern einen hochauflösenden LED-Scheinwerfer mit einer 1.024-Pixel-Matrix zu entwickeln. Das jetzt vorgestellte Demonstrationsmodell wurde vom Gesamtprojektleiter Osram gemeinsam mit den Partnern Daimler, Fraunhofer, Hella und Infineon entwickelt. Kern der Technik ist ein Chip in der Größe eines Fingernagels, der auf dieser Fläche 1.024 einzeln ansteuerbare Lichtpunkte bietet. In dem Demonstrationsmodell soll die Kombination von drei solcher Chips pro Scheinwerfer eine besonders feine Auflösung erlauben.
Das hochauflösende Licht soll sich an jeden denkbaren Kurvenverlauf optimal anpassen können und dabei dunkle Randbereiche eliminieren. Sensoren im Fahrzeug sollen zudem das Umfeld analysieren, um auch andere Verkehrsteilnehmer gut anzuleuchten, die dann für den Fahrer deutlich besser wahrnehmbar sind. Dabei sollen die Leuchten allerdings die Köpfe entgegenkommender Verkehrsteilnehmer vom Lichtstrahl aussparen, um Blendungen zu vermeiden. Solch ein variables Fernlicht bräuchte daher auf der Landstraße nie mehr abgeblendet zu werden.
Wann genau die Hightech-Leuchten erstmalig in einem Serienmodell zum Einsatz kommen, verrät Mercedes noch nicht. Doch angesichts des jetzt vorgestellten Demonstrationsmodells sollten nur noch wenige Jahre bis zum Marktstart vergehen. Da LED-Scheinwerfer aufgrund ihrer Effizienzvorteile vor allem für Elektroautos interessant sind, wäre ein erster Serieneinsatz für die kommende Mercedes-Submarke EQ sehr wahrscheinlich. Einen ersten Ausblick auf ein Ende des Jahrzehnts startendes Serienmodell hat Mercedes Anfang Oktober 2016 auf dem Pariser Autosalon gegeben.