Kurzfassung
Der Veranstalter zählte rund 12.000 Fachbesucher aus 100 Ländern in den Kölner Messehallen. Rund 300 ausstellende Unternehmen und Marken aus 35 Ländern waren vor Ort. Die nächste TTC findet von 4. bis 6. Juni 2024 statt.
Die Reifenmesse The Tire Cologne stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. So auch beim Stand von Michelin. Unter dem Motto "Share of Mobility" wurde hier die ganze Bandbreite an Reifen für unterschiedliche Mobilitätslösungen gezeigt. Darunter aktuelle Reifenneuheiten wie den E.Primacy für E-Autos, der für mehr Reichweite sorgen soll. Aber auch Innovationen, die über das klassische Reifengeschäft hinausreichen, konnten Besucher bestaunen. So können Abfälle aus der Reifenindustrie beispielsweise genutzt werden, um Sportschuhe zu fertigen.
Gleich mehrere Reifenpremieren präsentierte Hankook: Mit "iOn" hat der Hersteller seine erste Elektrofahrzeug-Reifenserie vorgestellt. Darunter auch den Winterreifen Winter i*cept Ion, den ersten reinen Elektroauto-Winterreifen. Ebenfalls ein Blickfang war der luftlose Reifen iFlex 2, der sich für Fahrzeuge im Stadtverkehr eignet. Auch Continental schrieb das Thema Nachhaltigkeit groß und zeigte mit der Conti.Re-Tex-Technologie, wie sich aus PET-Flaschen gewonnenes Polyester zur Reifenherstellung verwenden lässt. Die Telematiklösung ContiConnect, die mithilfe eines Sensors Reifendruck und Temperatur anzeigen kann, war ebenfalls am Start.
Etwas sportlicher ging es am Stand von Pirelli zu: Der Reifenhersteller präsentierte dort die kürzlich veröffentlichte neue Generation seiner Scorpion-Reifenfamilie für SUV. Dazu gehören der Scorpion-Sommerreifen, der Allwetterreifen Scorpion All Season SF2 sowie der neue Winterreifen Scorpion Winter 2. Der singapurianische Hersteller Giti Tire zeigte neben der Marke GT Radial auch neue Lkw- und Busreifen, darunter den Giti GSR237 Combi Road, den Giti GSR236 Combi Road und den Giti GDL617 Eco Road.
The Tire Cologne 2022 Highlights
Bildergalerie- Ausgabe 06/2022 S.18 (908.2 KB, PDF)
Reifentrend "E-Auto"
Im Räderbereich zeigte Borbet, wie sich mit dem Active Aero Wheel eine aerodynamisch optimierte Felge realisieren lässt. Dank eines geringeren Luftwiderstandes soll sich so die Reichweite von E-Autos erhöhen. Die wahlweise neongelben Kunststoff-Inlays ("Inserts") ziehen zudem alle Blicke auf sich.
Etwas dezenter ging es am Stand vom österreichischen Räderspezialisten Alcar zu, der verschiedenste Designs der hauseigenen Marken Dezent, Dotz und AEZ präsentierte. Ein Highlight war auch der RDKS-Sensor "Sensor BLE" für Teslas Model 3 und Y, der via Bluetooth-Funktechnik mit der Steuerelektronik des Fahrzeugs kommuniziert, womit auf eine Programmierung verzichtet werden kann.
Wie sich die Traumfelge nebst Reifen passend aussuchen lässt, präsentierte der Reifenhändler Interpneu mit dem neuen "Räderkonfigurator" und seinem neuen B2B-Shop. Ersterer soll Felgen in 3-D am Fahrzeug simulieren, allen voran natürlich die Räder der eigenen Marke Platin. So soll dem Kunden ein wertvolles Verkaufsinstrument am Point of Sale geboten werden.
Spannende Lösungen gab es auch zum Thema Reifenhandling und Felgenreparatur zu sehen. Der schwedische Hersteller Wheelsystem 360 zeigte eine voll automatisierte Räderwaschanlage mit integriertem Profiltiefenscanner. Die Räder werden vorne liegend gestapelt aufs Laufband gelegt und kommen auf der anderen Seite gewaschen und vermessen heraus. Die Markteinführung des Geräts ist nun auch für Deutschland geplant. Smart-Repair- Spezialist HBC System präsentierte eine Automatische Reparatur-Maschine für Diamond-Cut-Strukturen an Aluminium-Felgen. Sie erlaubt softwaregesteuert eine schnelle Reproduktion von aufwendigen Diamond-Cut-Strukturen. Die Bearbeitung der unterschiedlichen Felgenarten kann in kürzester Zeit vorgenommen werden. Eine gängige Reparatur an Alu-Felgen bis zur Größe von 30 Zoll dauert nur etwa 20 bis 30 Minuten. Sehr schade: Durch Abwesenheit glänzten bis auf Launch Europe die klassischen Werkstattausrüster.