Der italienische Autobauer Alfa Romeo kehrt nach 30 Jahren als Partner des Sauber-Teams in die Formel 1 zurück. Von der kommenden Saison an werde der Schweizer Rennstall als "Alfa Romeo Sauber" an den Start gehen, teilten beide Seiten am Mittwoch mit. Der Name Alfa Romeo hat in der Formel 1 einen großen Klang, Giuseppe Farina (1950) und Rennsportlegende Juan Manuel Fangio (1951) fuhren in Autos des Herstellers zu den ersten beiden Weltmeistertiteln.
Hintergrund des Deals ist die Zusammenarbeit von Sauber mit Ferrari als Motorenlieferant. Wie Ferrari gehört auch Alfa Romeo zum Fiat-Konzern. Fiat-Chef Sergio Marchionne sieht für die Traditionsmarke die Möglichkeit, "ein aufregendes neues Kapitel in seiner einzigartigen, legendären Sportgeschichte zu schreiben", wie er erklärte. Auch sei die Einigung mit Sauber "ein bedeutender Schritt für die Neuausrichtung der Marke Alfa Romeo", betonte Marchionne.
Bei der Partnerschaft gehe es um eine "strategische, kommerzielle und technologische Zusammenarbeit", ließ Sauber wissen. Die Kooperation laufe über mehrere Jahre, hieß es. "So eng mit einem Autohersteller zusammenzuarbeiten, ist eine große Chance für die Sauber-Gruppe", sagte Sauber-Präsident Pascal Picci und verwies auf eine lange Erfolgsgeschichte von Alfa Romeo in der Motorsport-Königsklasse.
Nach den zwei WM-Triumphen in den ersten beiden Formel-1-Jahren war Alfa Romeo zunächst bis 1979 nur als Motorenlieferant dabei, ehe das Unternehmen wieder mit eigenen Autos antrat. 1985 steuerten der Brasilianer Riccardo Patrese und der Amerikaner Eddie Cheever zuletzt Formel-1-Autos für Alfa Romeo. Nach zwei weiteren Jahren als Motorenbauer kehrten die Italiener der Formel 1 dann erneut den Rücken.
Wer im kommenden Jahr die beiden Sauber mit dem Alfa-Romeo-Logo fahren wird, ist derzeit noch unklar. Für den Deutschen Pascal Wehrlein, in der abgelaufenen Saison Stammpilot, ist wohl kein Platz mehr bei dem Team. Erwartet wird, dass er durch Ferrari-Zögling Charles Leclerc ersetzt wird, der zuletzt Formel-2-Champion wurde. Möglich ist, dass auch der Schwede Marcus Ericsson noch weichen muss und Ferrari in Antonio Giovinazzi einen weiteren Fahrer aus der eigenen Nachwuchsabteilung unterbringen will. (dpa)