Der Elektroauto-Markt hat nach der Senkung der Förderprämien einen kräftigen Dämpfer erlitten - der Verband der Automobilindustrie rechnet entsprechend mit einem Rückgang des Marktanteils. Dieser dürfte 2023 gegenüber dem Vorjahr um drei Prozentpunkte auf 28 Prozent sinken, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller der 'Welt am Sonntag'. Der Rückgang sei dem erwarteten Absatzeinbruch bei Plug-in-Hybriden geschuldet, also Wagen mit Verbrennungs- und Elektromotor. Der Kauf dieser Autos wird seit dem Jahreswechsel nicht mehr staatlich gefördert. Die Förderung von Elektroautos wurde deutlich gesenkt.
Die Zahl der Neuzulassungen an Plug-In-Hybriden werde um rund 30 Prozent auf 255.000 Stück sinken, sagte Müller der Zeitung. Bei reinen Elektroautos erwartet der Verband ein Absatzwachstum um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 510.000 Wagen.
Im Januar wurden rund 18.100 Elektrofahrzeuge neu zugelassen und knapp unter 9.000 Plug-in-Hybride - ein heftiger Einbruch im Vergleich vor allem zum Dezember mit mehr als 100 000 reinen Elektrofahrzeugen und fast 70 000 Plug-in-Hybriden. Im Vergleich zu Januar 2022 gingen die Zulassungen bei diesen beiden Antriebsarten um 13,2 Prozent beziehungsweise 53,2 Prozent zurück. Experten gehen davon aus, dass viele Verbraucher Autokäufe vorgezogen haben, um Ende 2022 noch die höheren Förderprämien zu erhalten.
Die gekürzten staatlichen Subventionen würden sich "negativ auf den Hochlauf der Elektromobilität auswirken", sagte Müller. "Umso wichtiger ist es nun, das Vertrauen der Menschen in die Elektromobilität anderweitig zu stärken." Die Verbraucher bräuchten "die Gewissheit, jederzeit und überall unkompliziert laden zu können". Um das Ziel der Bundesregierung von einer Millionen Ladepunkten bis 2030 zu erreichen, müsse das Ausbautempo verfünffacht werden.