Die Vorstandsvorsitzenden von Osram und AMS werben in einem Brief an die Aktionäre für die Übernahme des Münchner Konzerns durch den österreichischen Sensorspezialisten. Das Schreiben von Olaf Berlien (Osram) und Alexander Everke (AMS) wurde am Freitag verschickt, wie AMS mitteilte. Darin gehen die beiden im Wesentlichen auf die bereits bei der Vorlage der Jahreszahlen verkündete Zusammenschlussvereinbarung ein.
"Mit der Vereinbarung setzen wir ein klares Signal, dass der Zusammenschluss nur gemeinsam gelingen kann", heißt es in dem Schreiben. Er biete "die große Chance, die Neuausrichtung von Osram noch schneller voranzutreiben". Die IG Metall und der Osram-Betriebsrat sind allerdings gegen die Übernahme.
Bei dem noch bis zum 5. Dezember laufenden zweiten Übernahmeversuch durch AMS spielen die Kleinaktionäre eine besondere Rolle. Ihr Anteil ist bei Osram mit rund einem Viertel der Aktien relativ hoch. Dies gilt als einer der Gründe, warum das erste Angebot von AMS an der Mindestannahmeschwelle scheiterte.
Bislang läuft die Annahme des seit dem 7. November geltenden neuen Angebots relativ zäh an. Bis zum Abend des 20. Novembers waren AMS 1,94 Prozent der Osram Aktien angedient worden. Zudem hält das österreichische Unternehmen selbst weitere 19,99 Prozent der Anteile. Allerdings geht bei Übernahmeangeboten häufig der Großteil der Aktien erst kurz vor Schluss der Frist ein. Die Mindestannahmeschwelle wurde im aktuellen Angebot auf 55 Prozent gesenkt. (dpa)