Ab dem kommenden Jahr setzt Volkswagen Partikelfilter für seine Benzinmotoren ein. Schrittweise werden alle direkteinspritzenden TSI- und TFSI-Motoren der Konzernflotte mit so genannten Ottopartikelfiltern ausgestattet. Damit soll die Emission von feinen Rußpartikeln um bis zu 90 Prozent reduziert werden.
Vor einigen Wochen hatte bereits Mercedes-Benz angekündigt, sukzessive Benzinmotoren mit Partikelfiltern auszustatten. Weitere Hersteller dürften folgen, denn das Abgasreinigungssystem soll helfen, die künftigen strengeren Emissionsgrenzen einzuhalten. Die Abgasnorm Euro 6c erlaubt Ottomotoren mit Direkteinspritzung nur noch ein Zehntel des derzeitigen Rußpartikelausstoßes. Im September 2017 tritt sie für alle neu typgeprüften Fahrzeuge in Kraft, ein Jahr später unterliegen ihr alle ab diesem Zeitpunkt neu zugelassenen Autos.
Bislang ist die Abgasreinigungstechnik vor allem vom Diesel bekannt, der damit sein Rußproblem behoben hat. Beim Benziner erhöht die immer häufiger eingesetzte Direkteinspritzung den Partikelausstoß. Weil der Kraftstoff direkt in den Brennraum injiziert wird, können sich beispielsweise einzelne Tröpfchen an Zylinderwand, Kolben oder Ventilen niederschlagen, wo sie dann in manchen Betriebssituationen nicht mehr vollständig verbrennen. Statt als Gas verlässt der verbrauchte Sprit den Motor in Form kleinster Rußpartikel. Saugrohreinspritzer und Vergasermotoren haben dieses Problem nicht, weil das Gemisch bereits vor dem Brennraum gebildet wird.
Bis zum Jahr 2022 können laut VW jährlich bis zu sieben Millionen Konzernfahrzeuge mit den neuen Partikelfiltern ausgestattet werden. Den Anfang machen im Juni 2017 der 1,4-Liter-TSI im neuen VW Tiguan und der 2,0-Liter-TFSI im Audi A5. (sp-x)