Die angeschlagene Werkstattkette ATU plant, in den kommenden drei Monaten deutschlandweit rund 900 Stellen abzubauen. Unternehmenschef Norbert Scheuch sagte der Tageszeitung "Der neue Tag" (Mittwoch), auch die Zentrale in Weiden in der Oberpfalz werde stark davon betroffen sein. Zudem würden Filialen geschlossen - die Zahl werde aber relativ niedrig sein. ATU müsse sich personell den Umsätzen anpassen, sagte Scheuch der Zeitung. Er sehe keine Alternative; nur so lasse sich die Werkstattkette zukunftsfähig aufstellen.
Der Weidener Oberbürgermeister Kurt Seggewiß (SPD) äußerte Verständnis für die Einschnitte: "Die Notwendigkeit struktureller Änderungen ergibt sich zwangsläufig, wenn ein Sanierungsplan nicht von vornherein auf tönernen Füßen stehen soll", sagte er am Mittwoch. Die Stadt hatte der Werkstattkette Ende vergangenen Jahres mehr als 60 Millionen Euro an Gewerbesteuer erlassen. "Ich bin froh, dass die Stadt Weiden [...] dazu beitragen konnte, mehr als 10.000 Mitarbeitern in ganz Deutschland einen Arbeitsplatz zu erhalten", betonte Seggewiß.
ATU schreibt seit längerem rote Zahlen und ringt dabei vor allem mit hohen Werkstatt-Mieten. ATU hat bereits eine Sanierung hinter sich und schon 2.000 Jobs gestrichen. Das Unternehmen ist in Deutschland Marktführer und gehört US-Investoren. In 650 Filialen in Deutschland, Österreich, Tschechien, den Niederlanden, Italien und der Schweiz arbeiten noch rund 12.000 Mitarbeiter. (dpa)