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Porsche 911 GT3: Totgesagte leben länger

06.02.2025 06:35 Uhr | Lesezeit: 3 min
Porsche 911 GT3
Für Trackday-Freunde gibt es den Porsche GT3 auch weiterhin mit feststehendem Flügel
© Foto: Porsche

20.000 Euro teurer, dafür weniger Topspeed?! Klingt nach einem schlechten Deal für Kunden des neuen Porsche 911 GT3. Oder?

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25 Jahre nach seinem Debüt drohte dem Antriebs-Urkonzept des Porsche 911 GT3 das Aus. Das angebetete Herzstück der Sportwagenikone, der frei saugende, hochdrehende Boxermotor, konnte in der Welt strenger Euro 6e-Vorschriften keine Zukunft haben. Ohne Elektrifizierung oder Turbounterstützung sind die rigiden Grenzwerte und strengen Testbedingungen schlichtweg nicht mehr zu erfüllen.

Doch für die ambitionierten Sportwagen-Tüftler aus Stuttgart-Zuffenhausen scheint keine Mission unmöglich. Mit beherztem Griff in ihre Zauberkiste verschieben sie die Grenzen des Machbaren und sorgen für erleichtertes Durchatmen in der Motorwelt. Die hat jetzt noch für mindestens vier weitere Jahr Freude am hochdrehenden Boxermotor von Porsche. Dafür sind allerdings mindestens 209.000 Euro fällig, saftige 20.000 Euro mehr als noch für den Vorgänger.

Porsche 911 GT3 mit 510 PS

Der jüngste 911 GT3 mit dem Kürzel 992.2 wirkt vertraut. Damit auch die achte Generation die einzigartige Position in der Autowelt behält, hat sie der Hersteller in vielen Details optisch wie technisch überarbeitet. Porsche verpasste ihr dafür eine superreinigende Abgasanlage mit gleich vier Katalysatoren und zwei Partikelfiltern. Das damit einhergehende Zusatzgewicht wurde durch eine Vielzahl an Leichtbaukomponenten eingespart, der leistungsmindernde Abgasgegendruck durch Verbesserungen am Antrieb kompensiert.


Porsche Taycan GTS

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Dafür setzte Porsche überarbeitete Drosselklappen ein, passte die Nockenwellen an und trug eine reibungsmindernde Schicht auf die Zylinderwände auf. Folglich leistet der 4,0-Liter-Saug-Boxermotor wie im Vorgänger weiterhin 510 PS, erreicht eine Drehzahl von bis zu 9.000 U/min, bei um 20 Nm niedrigerem Drehmoment von maximal 450 Nm.

Porsche 911 GT3: Zwei Varianten am Start

An den Start schickt Porsche den neuen 911 GT3 in zwei Varianten – für Trackday-Freunde mit feststehendem Flügel oder als optisch dezenteren Touring, optional auch mit zweiter Sitzreihe. Das Fehlen des monströsen Spoilers ist beim Touring der auffälligste Unterschied zum extrovertierten GT3-Bro, was ihm zugleich die zeitlose Linie des 911ers verleiht. Ein ausfahrbarer Heckflügel hält dabei die aerodynamische Balance. Ansonsten sind die mechanischen Komponenten bei beiden Derivaten nahezu identisch. Folglich profitieren auch beide gleichermaßen von den Neuerungen des Generationswechsels.


Porsche 911 Carrera T

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Der flügellose Touring ist sicherlich die bevorzugte Wahl für den Zivilverkehr. Am besten mit dem Leichtbau-Paket für rund 34.000 Euro Aufpreis, dafür 22 kg weniger Gesamtgewicht. Es umfasst zahlreiche Kohlefaser-Komponenten, wie z.B. das Dach, Fahrwerksstabilisatoren oder Türverkleidungen, sowie Schmiederäder aus leichtem Magnesium. Dadurch bleibt das Gewicht bei 1.420 kg, was im Wesentlichen dem des Vorgänger-GT3 (1.418 kg) entspricht.

Porsche 911 GT3 dreht bis zu 9.000 Touren

Die überbordende Kraft des 4-Liter-Boxers bringt serienmäßig ein manuelles Sechsgang-Getriebe auf die Straße. Seine knackig-kurzen Schaltwege, die auf Knopfdruck vom automatisch dosierten Zwischengas zur Drehzahlanpassung akustisch professionell untermalt werden, bringen die Insassen unweigerlich zum Grinsen. Optional verfügbar ist auch 7-Gang-Doppelkupplungs-Automatik (PDK), die wiederum der Track-Variante ab Werk eingebaut ist.

Verstärkt wird das beschleunigende Glücksgefühl durch die in beiden Getriebevarianten um acht Prozent kürzere Übersetzungen, die in jedem Gang und über den ganzen Drehzahlbereich eine höhere Zugkraft am Rad bereitstellen. So hetzt der GT3 mit Handschalter mit nur einem Gangwechsel in 3,9 Sekunden auf Tempo 100 (3,4 Sekunden mit PDK) und dann weit in den dreistelligen Bereich, ehe man den dritten Gang erreicht.


Porsche Panamera (2024)

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Vorausgesetzt der Fahrer ist taff genug und treibt den Boxer bis in den Grenzbereich von 9.000 Umdrehungen. Einziges aber verkraftbares Manko: Durch die kürzeren Gänge ist spätestens bei 313 km/h und damit im Vergleich zum Vorgänger 7 km/h früher Schluss.

Porsche 911 GT3 bietet digitales Display mit Rundinstrumenten

Keine Frage, auch der Touring ist nach wie vor bereit, schnelle Runden in einen Rundkurs zu brennen. Dafür ist das Cockpit mit einem an die analoge Welt angelehnten digitalen Display mit Rundinstrumenten samt „Track-Modus“ ausgestattet, über den sich der Fahrer auf Knopfdruck nur die wichtigsten Informationen wie Reifendruck, Öl- und Kühlmitteltemperatur oder Motordrehzahl anzeigen lassen kann. Doch Porsche betont, dass es beim Touring weniger um Bestzeiten, sondern vielmehr um ein intensives Fahrerlebnis geht, bevorzugt auf kurvigen Nebenstraßen.

Dafür wurde auch an der Software der Servolenkung, dem Fahrwerk und der Aerodynamik gefeilt. Der neue 911 GT3 übernimmt von der noch kompromissloseren RS-Variante die Aero-Doppelquerlenker für mehr Abtrieb und bessere Bremsenkühlung vorn. Ebenfalls vom GT3 RS stammt das Anti-Dive-System, das effektiv Nickbewegungen beim Bremsen entgegenwirkt und das Einlenken verbessert. So kündigt der neue Porsche alle Reaktionen glasklar an, begleitet durch immerwährende Traktion.


Porsche Panamera GTS und Turbo S E-Hybrid

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Mitreißender Sound, superagil, präzises Handling, ungefiltert: Zweifellos wecken nur wenige Sportwagen solche Emotionen, wie der GT3 mit seinem hochdrehenden Boxermotor. Andererseits überraschen bequeme Schalensitze, ein Rest an Federungskomfort auch für lange Fahrten sowie eine immerwährende Verbindlichkeit, die den Fahrer mental und physisch schneller ans Limit treibt, als das Fahrzeug selbst. Damit besetzt er eine einzigartige Position in der Sportwagenliga. Ganz gleich ob mit oder ohne festem Heckflügel.

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