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Porsche Taycan GTS: Ab durch die Mitte

30.12.2024 08:04 Uhr | Lesezeit: 2 min
Porsche legt den Taycan GTS neu auf.
© Foto: Porsche

Platziert zwischen den Taycan S- und Turbomodellen, war der GTS bisher die meistverkaufte Variante der Elektro-Sportlimousine. Die Neuauflage hat jetzt nochmals deutlich an Leistung zugelegt

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Früher stand das Kürzel GTS – Gran Turismo Sport – bei Porsche für besonders langstreckentaugliche Sportversionen. Mittlerweile bezeichnet die Sportwagenschmiede damit die ausgewogenen Modelle. Also die Ausstattungs- und Antriebsversionen, die bei den Kunden am besten ankommen und am häufigsten geordert werden.

Auch die erste Generation des Taycan GTS positionierte sich in der Mitte des Modellangebots, sozusagen im Sweet Spot zwischen dem 4S und den Turboversionen. Logisch, dass Porsche den Bestseller nun auch bei dem Anfang 2024 überarbeiteten Elektrosportler nachlegt. GTS steht jetzt für den ausgewogenen Kompromiss zwischen dem 300 kW / 448 PS starken Basismodell und dem hyper-performanten Turbo GT mit Weissach-Paket und 760 kW / 1.034 PS Leistung. Die GTS-Modelle komplettieren die Taycan-Baureihe, die mit insgesamt 33 Karosserie, Antriebs- und Batterieversionen rund um Limousine, Sport Turismo und Cross Turismo noch breiter aufgestellt ist als vor dem Facelift.

Die Batterie im Unterboden wurde auf Effizienz und Ladegeschwindigkeit getrimmt. So wiegt sie neun Kilo weniger als im Vorgänger, kann aber dank ihrer neuen Zell-Technologie mehr Energie speichern. Der Akku kommt nun auf 105 kWh, von denen 97 kWh nutzbar sind. Das erweitert den Radius des Stromers um 25 Prozent auf 628 Kilometer. Zudem verkürzt sich die Standzeit an 800-Volt-Ladern, wo der GTS Strom jetzt mit zu 320 kW Leistung zapft, 50 kW mehr als bisher. In Kombination mit dem verbesserten Thermomanagement der Zellen, denen für die optimale Stromaufnahme jetzt 15 statt 35 Grad genügen, lässt sich der Akku in nur 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent bringen.  


Porsche Taycan GTS

Porsche Taycan GTS Bildergalerie

Leistungsmäßig hat Porsche bei der neuen Generation nochmals eine ordentliche Schippe draufgelegt. Der GTS fährt schneller, lädt zügiger und sieht auch ein wenig böser aus als bisher. In 3,3 Sekunden knackt der E-Sportler die 100-km/h-Marke, 0,4 Sekunden früher als bisher, und schon nach 10,4 Sekunden steht die "200" auf dem Tacho.  

445 statt 380 kW Dauerleistung alias 605 PS sind ein Wort, und wenn die zum Überholen nicht genügen, so aktiviert ein Druck auf den Push-to-Pass-Knopf rechts am Lenkrad eine Boost-Funktion. Die zündet dann für zehn Sekunden weitere 70 kW an den Hinterrädern. Gleichzeitig wird bei niedrigen Geschwindigkeiten das Drehmoment angehoben. Parallel dazu läuft im Kombiinstrument ein Countdown-Timer mit blau animierten Ringen samt Elektro-Sound. Beeindruckend.  

Doch ob sich die Kunden nur wegen der Leistung dafür entscheiden, dem Porsche-Händler mindestens 147.700 Euro für einen GTS zu überweisen? Wohl kaum. Vielmehr dürften das Plus an Ausstattung und seine eigenständige Optik den Ausschlag geben. Zahlreiche schwarze und graue Details unterscheiden ihn von den anderen Taycan-Versionen, beispielsweise an den Rückspiegeln oder den Bug- und Heckunterspoilern. Auch die von den Turbo-Modelle übernommenen serienmäßigen 20-Zöller oder die 2.630 Euro teuren 21-Zoll-Räder im RS Spyder Design sind dunkel lackiert.  

Innenraum: 18fach verstellbare Alcantara-Sitze

Im Innenraum bedienten sich die Designer ebenfalls beim Turbo-Bruder und montieren dessen 18fach verstellbare Alcantara-Sitze, das beheizbare Lenkrad mit besagtem Überholschalter und direktem Zugriff auf die Fahrmodi. Das Ganze wirkt aber nicht überzogen, sondern relativ gediegen.  

Beim Fahrwerk findet Porsche einen gelungenen Kompromiss zwischen Komfort und Sport. Das serienmäßige Torque Vectoring Plus samt Differenzial verteilt das Antriebsmoment je nach Anforderung variabel an den Hinterrädern. Optional lässt sich das insgesamt etwas straffer abgestimmte adaptive Fahrwerk des GTS mit einer Hinterachslenkung (2.046 Euro) sowie Performance-Reifen kombinieren.

Und werden nochmals knapp 8.100 Euro für Porsche Active Ride drauflegt, spricht das aktive Fahrwerk jedes Rad individuell an und federt noch einen Tick feiner. Erster Fahreindruck: Passt. Gelassenes Cruisen macht ebenso Spaß wie zügige Kurven. Wie alle Taycan-Versionen vermittelt der GTS dieses souveräne Man-kann-wenn-man-will-Gefühl, mit dem jede Fahrt zur Genussreise wird. Auch hier wird der GTS seiner Positionierung gerecht: Er treibt seinen Piloten nicht, sondern balanciert wie kaum ein anderer hochmotorisierter Stromer exakt zwischen Sport und Komfort.


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