Ein starker Nachfragerückgang drückt nach Medienberichten im Dezember auf die Schrottpreise. Jürgen Karle, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling und Entsorgungsunternehmen (BDSV), nannte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe) Abschläge von fünf bis 30 Prozent je nach Qualität. Am stärksten sei der Rückgang bei den derzeit kaum noch absetzbaren Sorten, die sich im Dezember um 50 bis 60 Euro je Tonne verbilligt hätten. Bei hochwertigem Material reiche der Preisrückgang von 10 bis 30 Euro je Tonne, so Karle.
Den Angaben zufolge hatten sich die Preise wegen des hohen Bedarfs in China von Januar bis August auf bis zu 272 Euro je Tonne Schrott verdoppelt. Doch wegen dieser bislang unbekannter Preissprünge hätten Verbraucher und Händler ihre Lager gut gefüllt. Weil zudem über den Jahreswechsel vielerorts die Produktion reduziert wurde, erwartet der BDSV-Präsident frühestens im Februar wieder anziehende Stahlpreise.
Weniger Altautos, höhere Preise
Einer der Gründe dafür sei der versiegende Strom an Altautos. Von den hierzulande jährlich rund drei Mio. nicht mehr genutzten Fahrzeugen erreichten immer weniger die Shredderbetriebe. Laut BDSV wird sich in diesem Jahr der Export von Schrottautos auf etwa zwei Mio. Stück verdoppeln. Viele dieser Fahrzeuge würden in Afrika weiter genutzt, hieß es.
In diesem Jahr ist der deutsche Schrotthandel um 6,5 Prozent auf 15,7 Mio. Tonnen gewachsen. Während der Export konstant blieb, haben die Einfuhren um 12,3 Prozent auf 3,8 Mio. Tonnen zugenommen. (rp)