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Studie von Autoscout24: Diesel weiterhin gefragt

13.12.2018 07:30 Uhr
Studie von Autoscout24: Diesel weiterhin gefragt
Der Diesel bleibt für deutsche Autofahrer eine relevante Technologie.
© Foto: Daimler

Trotz der Verhängung von Fahrverboten sind Dieselautos laut einer AutoScout24-Studie weiterhin gefragt. Der Diesel-Kompromiss der Regierung fällt bei den Autofahrern durch – das Vertrauen in die Politik und Autoindustrie sinkt.

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Dem Abgasskandal, Stickoxiden und Fahrverboten zum Trotz: Der Diesel bleibt für deutsche Autofahrer eine relevante Technologie. 55 Prozent würden es in Erwägung ziehen, bei ihrem nächsten Autokauf einen Selbstzünder zu erwerben – bei jetzigen Dieselfahrern sind es sogar 71 Prozent. Zwar sind Dieselfahrzeuge damit nicht so beliebt wie Benziner, die 60 Prozent der Autoscout24-Nutzer kaufen würden, doch der Abstand ist geringer als man vermuten könnte. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Studie der Online-Autobörse mit rund 1.300 Teilnehmern.

Alternative Antriebe sind im Vergleich zu Benzinern und Diesel abgeschlagen: Nur jeder Vierte (24 Prozent) hat einen Hybrid auf dem Zettel, Elektrofahrzeuge kommen auf eine Zustimmung von 15 Prozent der Befragten.

"Geringerer Verbrauch und niedrigere Spritpreise – Autofahrer wissen die Dieseltechnologie nach wir vor zu schätzen", sagte Jochen Kurz, Director Product bei Autoscout24. "Vor allem auf der Langstrecke ist der Selbstzünder vorteilhaft. Zudem zeichnet sich ab, dass viele durch die Beschränkung der Fahrverbote auf einzelne Gebiete kaum betroffen sind."

Autofahrer unzufrieden mit Diesel-Paket

Dass die guten Bewertungen für den Diesel auf die jüngsten Maßnahmen der Regierung zurückzuführen sind, ist eher unwahrscheinlich. Zwar zeigen sich 63 Prozent der Befragten und sogar 70 Prozent der befragten Dieselfahrer interessiert am Diesel-Paket. Doch 90 Prozent geben an, damit unzufrieden zu sein. "Die Autofahrer sind verunsichert, was nun für wen gilt", so Kurz. Tatsächlich geben laut Umfrage 69 Prozent der Befragten an, dass sie sich unzureichend über die neuen Regelungen informiert fühlen. Auch die Beschränkungen der Prämien auf Dieselfahrer in einzelnen Städten kommt nicht gut an: Drei Viertel (77 Prozent) lehnen diese Limitierung ab.

Entsprechend ist das Vertrauen in die Regierung im Umgang mit der Krise bei 72 Prozent der Befragten gesunken. Lediglich drei Prozent spüren durch die Verabschiedung des Diesel-Pakets wieder mehr Zutrauen in die Verantwortlichen. 87 Prozent sind sogar der Meinung, dass sich die Regierung von der Autoindustrie auf der Nase herumtanzen lasse. Gleichzeitig ist auch das Vertrauen in die deutschen Hersteller nach der Vorstellung des Diesel-Pakets bei 72 Prozent der Befragten gesunken.

Continental-Studie zeigt geringe Wechselbereitschaft bei der Antriebswahl

Dass das Vertrauen in die Verbrenner-Technologie noch nicht komplett verloren gegangen ist, unterstreicht auch die internationale "Continental-Mobilitätsstudie 2018". Demnach würde sich eine überwältigende Mehrheit von mehr 80 Prozent der Befragten in Deutschland und China, in den USA sogar von mehr als 90 Prozent, für denselben Motorentyp entscheiden, wie er im aktuellen Auto eingesetzt ist. Wichtig dabei: Die wenig ausgeprägte Veränderungsbereitschaft ist unabhängig von der Art des Antriebssystems.

In Deutschland ist jedoch eine gewisse Diesel-Skepsis zu spüren. Unter den Befragten nutzt mit rund 30 Prozent der Studienteilnehmer allein in Deutschland eine nennenswerte Zahl von Autofahrern einen Selbstzünder. Rund ein Drittel dieser Dieselfahrer können sich einen Wechsel zu einem anderen Motorentyp vorstellen, 17 Prozent haben das fest vor. Abgesehen von den Dieselfahrern zeigen in Deutschland nur junge Fahrer von bis zu 30 Jahren eine gewisse Veränderungsbereitschaft: Von ihnen kann sich rund jeder Fünfte beim nächsten Fahrzeug einen anderen Motorentyp vorstellen.

Im Rahmen der Studie wurde in Deutschland auch die Dieselkrise thematisiert. Dabei trat eine gemischte Verursacher-Sicht bei den Befragten zu Tage: 26 Prozent halten die Politik für verantwortlich, elf Prozent einen Mix aus verschiedenen Verursachern und sechs Prozent Umweltschutzverbände. 39 Prozent der Gruppe der 31- bis 45-jährigen Autofahrer sieht die Schuldigen in der Politik, ebenso wie bei 40 Prozent aller Befragten in Deutschland in dieser Altersgruppe. Nur jeder zweite nennt ausschließlich die Automobilindustrie als Urheber der Dieselkrise.

Andreas Wolf, Präsident der Continental Division Powertrain, erklärte angesichts der derzeit abnehmenden Nachfrage nach Dieselautos: "Es ist schade, dass die Dieseltechnologie so negativ gesehen wird, trotz seiner vielen Vorteile. Der Euro 6d-Diesel ist mit seiner modernen Abgasnachbehandlungstechnologie nicht nur sparsam und klimaschonend, sondern auch sauber – das sollte man in der hitzigen Dieseldebatte nicht vergessen." (ah)

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