Tachomanipulationen von Gebrauchtwagen versprechen Betrügern höhere Verkaufswerte. Gleichzeitig bedeuten die überhöhten Preise immense Schäden für Gebrauchtwagenkäufer. Um Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, eventuelle Vorschäden und Manipulationen vor dem Kauf entdecken zu können, bedarf es einer Änderung des Straßenverkehrsgesetzes, erklärt der unabhängige Datenanbieter Carfax.
Das Unternehmen ist laut eigenen Angaben in der Lage, die zahlreichen fahrzeugbezogenen, bereits existierenden Daten zu Inspektionen, Unfällen, Tachoständen, Versicherungsfällen usw. aufzunehmen und diese in übersichtlichen, unabhängigen Fahrzeughistorien aufzubereiten, so wie es in vielen europäischen Ländern, den USA und Kanada bereits gehandhabt wird. In Deutschland bedürfe es dafür einer Änderung des Straßenverkehrsgesetzes, denn hier wird die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) zu einem persönlichen Datum erklärt. Daher sei es nicht möglich, den gleichen, DSGVO-konformen Service auch für deutsche Autos anzubieten, kritisieren die Datenspezialisten.
Carfax appelliert daher an die neue Regierung, die Fahrzeug-Identifizierungsnummer nicht mehr als personenbezogenes Datum einzustufen. Schließlich habe die Ampelkoalition in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt, künftig den Zugang zu Daten zu ermöglichen, insbesondere um Start-ups sowie KMU neue innovative Geschäftsmodelle und soziale Innovationen in der Digitalisierung zu ermöglichen. Nur so könne sich die Informationsasymmetrie zwischen Gebrauchtwagenkäufer und -verkäufer sowie Betrug und finanzieller Schaden einschränken lassen. Es müsse sich jetzt etwas ändern, damit deutsche Autokäufer den gleichen Schutz erhalten wie ihre europäischen Pendants in Italien, Spanien, Polen, Schweden, Slowenien und den Niederlanden, erklärte Carfax.
Wie der Spezialist für Fahrzeugsysteme Alexander Holz aus München allen Spuren am Fahrzeug beinahe schon detektivisch nachgeht, um Tachomanipulationen aufzudecken, lesen Sie hier.