Schärfere EU-Regeln bei Abgastests von Autos als Konsequenz aus dem VW-Skandal halten fast knapp zwei Drittel der Deutschen für richtig. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Rund 64 Prozent der 1.031 Befragten waren dafür oder eher dafür, dass die EU-Kommission mehr Aufsichtsrechte bekommen und bei möglichen Manipulationen Strafen von bis zu 30.000 Euro pro Fahrzeug verhängen sollte. Zehn Prozent lehnten solch eine Verschärfung ab, 14 Prozent waren eher dagegen.
Die europäischen Industrieminister hatten sich Ende Mai unter anderem darauf geeinigt, dass die Kommission künftig bei Verstößen gegen Umweltvorschriften Geldstrafen gegen die Autobauer verhängen kann. Auch Deutschland stimmte nach langen Verhandlungen zu. Die Staaten wollen Lehren aus dem Skandal um manipulierte Abgaswerte ziehen. Sie müssen sich nun mit dem Europaparlament auf die Reform der Auto-Typzulassung verständigen. Es sollen auch Autos kontrolliert werden, deren Modelle bereits zugelassen wurden. Die Abgeordneten wollen dabei aber deutlich strengere Regeln als die Regierungen.
Umwelt- und Verbraucherschützer hatten die Einigung der EU-Länder kritisiert. Sie sei eine Verwässerung des ursprünglichen Vorschlags der EU-Kommission. (dpa)