-- Anzeige --

Umstrittene Investoren: Grammer-Chef fürchtet Machtwechsel

13.02.2017 09:48 Uhr
Grammer
Die umstrittene Investorenfamilie Hastor greift nach Grammer.
© Foto: picture alliance / Armin Weigel/dpa

Bei den Aufträgen spürt der Autozulieferer noch nichts. Aber den Kunden bereitet eine Übernahme durch die Investorenfamilie Hastor Sorgen. Die Karten könnten schon bald aufgedeckt werden.

-- Anzeige --

Der Vorstand des Autozulieferers Grammer sieht der Hauptversammlung im Mai mit Sorge entgegen. Die umstrittene Investorenfamilie Hastor hält bereits zwischen 20 und 30 Prozent der Aktien. "Die Präsenz auf Grammer-Hauptversammlungen liegt gewöhnlich so um die 45 Prozent", sagte Vorstandschef Hartmut Müller der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb sei nicht auszuschließen, "dass diese Investoren auf der Hauptversammlung die Mehrheit erreichen können". Dann aber drohten Kunden abzuspringen.

Die Hastors hatten im vergangenen August mit einem Lieferstopp ihrer Prevent-Gruppe die Bänder bei VW in Wolfsburg und Emden lahmgelegt. Müller sprach von einem "Sonderfall, der dazu geführt hat, dass sich Kunden jetzt Sorgen machen". Noch wirke sich das nicht auf das Tagesgeschäft und die Aufträge aus. "Aber es gibt Signale, dass sich das ändern könnte, wenn es eine Kontrollübernahme durch diese Investoren geben sollte", sagte Müller. Die beiden größten Grammer-Kunden sind VW und Daimler. Das Unternehmen mit Sitz in Amberg beschäftigt rund 12.000 Mitarbeiter.

Die Hastors fordern, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen, den Aufsichtsrat mit ihren Leuten zu besetzen und Müller abzulösen. Der bayerische IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler hatte gesagt: "Einem möglichen feindlichen Übernahmeversuch durch die Hastor-Familie werden wir uns als Arbeitnehmer daher vehement widersetzen."

Kommt der "weiße Ritter"?

Grammer-Chef Müller sagte, die Investoren hätten auf der letzten Hauptversammlung keine Fragen gestellt und danach Aktien dazu gekauft. Um so rätselhafter sei ihr Verhalten jetzt. "Was das Ziel dieser Investoren jetzt ist, wissen wir nicht." Spekulationen, besorgte Autohersteller oder andere könnten bei Grammer als "weißer Ritter" einsteigen, kommentierte Müller nicht.

Den Vorwurf der Investoren, die Grammer-Führung habe die Gewinnmarge vernachlässigt, wies Müller zurück. Sie habe nicht nur Arbeitsplätze in Deutschland aufgebaut, sondern auch Umsatz und Profitabilität deutlich gesteigert und peile dieses Jahr eine operative Rendite von fünf Prozent an. "Wir haben geliefert, was wir den Aktionären und dem Kapitalmarkt versprochen haben", sagte Müller.

Die Politik in Bayern und Deutschland verfolge die Entwicklung "sehr genau und hat auch Angst um Aufträge und Arbeitsplätze. Hier sind die Interessen von Politik und Gewerkschaften gleich", sagte der Grammer-Chef. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Automobilzulieferer

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


asp AUTO SERVICE PRAXIS Online ist der Internetdienst für den Werkstattprofi. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Werkstatttechnik und Aftersales enthält die Seite eine Datenbank zum Thema RÜCKRUFE. Im neuen Bereich AUTOMOBILE bekommt der Werkstatt-Profi einen Überblick über die wichtigsten Automarken und Automodelle mit allen Nachrichten, Bildergalerien, Videos sowie Rückruf- und Serviceaktionen. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Außerdem gibt es im asp-Onlineportal alle Heftartikel gratis abrufbar inklusive E-PAPER. Ergänzt wird das Online-Angebot um Techniktipps, Rechtsthemen und Betriebspraxis für die Werkstattentscheider. Ein kostenloser NEWSLETTER fasst werktäglich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Das richtige Fachpersonal finden Entscheider auf autojob.de, dem Jobportal von AUTOHAUS, asp AUTO SERVICE PRAXIS und Autoflotte.