Erika Emmerich ist tot. Die erste Frau an der Spitze des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) ist im Alter von 87 Jahren gestorben, wie VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Montag in Berlin mitteilte.
Emmerich war von 1989 bis 1996 VDA-Präsidentin. Geboren als Tochter eines Magdeburger Unternehmers der Autozulieferindustrie fand sie zunächst ihren Weg in das Bundesministerium für Verkehr. 1986 wurde die Juristin erste Präsidentin des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) in Flensburg. Als Emmerich 1989 Cheflobbyistin der deutschen Autoindustrie wurde, war die Branche geprägt von den Auswirkungen der Rezession.
Ihr engagiertes Wirken an der Spitze der Autoindustrie habe ihre drei erfolgreichen Amtszeiten gekennzeichnet, erklärte Müller. "Mit dem Tod von Dr. Erika Emmerich geht eine beeindruckende und hochgeschätzte Persönlichkeit von uns, die weit über die Automobilindustrie hinaus prägend war."
Laut Müller hatte sich Emmerich schon früh für die Förderung von Frauen eingesetzt. "Von sich selbst sagte sie: 'Angst habe ich nie gehabt. Angst ist der größte Hemmschuh.' Ein Anspruch, der bis heute inspiriert und Dr. Erika Emmerich zu einem Vorbild für uns alle macht. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei ihrer Familie."