Der Autozulieferer Bosch hat im Zuge des VW-Dieselskandals eine Einigung in den USA erzielt. Das gaben das Unternehmen sowie der zuständige Richter Charles Breyer in San Francisco am Dienstag bekannt. "Die Einigung umfasst auch die Beilegung von Forderungen gegen die Robert Bosch GmbH, ihre Tochtergesellschaften, die Mitarbeiter und das Management", teilte das Unternehmen in Stuttgart mit. Die Details der Einigung dürfen Bosch zufolge nicht offengelegt werden.
US-Medien hatten zuvor berichtet, der Vergleich könnte Bosch mehr als 300 Millionen Dollar kosten. Wie die Einigung konkret aussieht, darüber könnte die nächste Gerichtsanhörung Aufschluss geben. Sie soll an diesem Donnerstag um 11.00 Uhr Ortszeit (20.00 MEZ) stattfinden. Auch der Volkswagen-Konzern einigte sich nach monatelangem Ringen mit den US-Behörden auf einen Kompromiss.
Die Einigung zwischen Bosch und den Klägern ist nach Unternehmensangaben vorläufig. Sie werde erst wirksam, wenn Breyer "eine endgültige schriftliche Vereinbarung nach den Regeln des US-Prozessrechts für Sammelklagen" genehmige. Das Unternehmen teilte mit, man habe sich dazu entschieden, die "grundsätzliche Einigung, wie sie heute von Richter Breyer bekannt gegeben wurde, abzuschließen". Gleichzeitig betonte Bosch, die Vorwürfe der Kläger weder anzuerkennen noch Schuld einzuräumen.
Bosch war in den USA wegen angeblicher Mitwirkung am Abgasbetrug ins Visier geraten. Eine Sammelklage von Autohändlern etwa ging davon aus, dass Bosch beim Abgas-Betrug die Rolle eines "aktiven Mittäters" innehatte. Bosch hatte stets darauf verwiesen, mit den zuständigen Behörden zu kooperieren und seine Interessen zu verteidigen. Dem Unternehmen hätte ein langwieriger US-Rechtsstreit gedroht, falls keine außergerichtliche Einigung gefunden worden wäre. (dpa)