Der Werkstattausrüster Beissbarth ist insolvent. Bis Ende 2022 strebt das mittelständige Unternehmen aus München eine Sanierung in Eigenverwaltung an. Die Löhne und Gehälter der 152 Mitarbeiter sind bis Ende September durch Insolvenzgeld gesichert, vermeldete die Kanzlei Pohlmann Hofmann, die mit Matthias Hofmann den vorläufigen Sachverwalter stellt.
Als Gründe für die Schieflage nannte das Unternehmens die noch anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Lockdown in China und der Krieg in der Ukraine.
Jean-Olivier Boghossian begleitet als eingesetzter Sanierungsgeneralbevollmächtigter die Geschäftsführung im Verfahren und wird zusammen mit dem vorläufigen Sachwalter einen Sanierungsplan erarbeiten. "Dieser Plan, der auch auf eine dauerhafte Veränderung der Gesellschafterstruktur und dadurch Stärkung der Kapital- und Finanzverhältnisse abzielt, wird ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Sanierung der Beissbarth GmbH sein", betonte Boghossian. Er sei guter Dinge, dass das Gericht und die Gläubiger dem Plan zustimmen werden. In diesem Fall könnte das Sanierungsverfahren noch im Jahr 2022 beendet werden.
Die Eigenverwaltung biete dem Unternehmen Planungssicherheit und berücksichtige gleichzeitig die Interessen der Gläubiger. Das Unternehmen darf die Gesellschaft selbst durch das Verfahren führen. Bei einem Eigenverwaltungsverfahren bleibt die Geschäftsführung des Unternehmens im Amt, hieß es.
Die Beissbarth GmbH gehörte bis zum Jahr 2018 zum Bosch-Konzern und stellt moderne Prüf- und Servicegeräte für die Kfz-Werkstatt her. Im Fokus sind seit Jahrzehnten Fahrwerkvermessung, Bremsprüfstände, Fahrwerktester und Produkte für den Reifenservice.