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ZDK-Vize Hülsdonk: "Vertrauen wird neue Währung"

12.09.2016 13:59 Uhr
ZDK-Vize Hülsdonk: "Vertrauen wird neue Währung"
ZDK-Vizepräsident Wilhelm Hülsdonk auf der 44. Bundestagung des Verbands
© Foto: Doris Plate

Digitalisierung und Vernetzung sind zentrale Herausforderungen für die Kfz-Branche. Das gilt besonders auch für den Service, dessen Prozesse deutlich komplexer werden. Die Betriebe müssen zeitig umdenken.

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Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) will den Autowerkstätten den Weg in die digitale Zukunft ebnen. "Wir müssen die Servicefähigkeit unserer Betriebe erhalten und ihnen den Zugang zu Reparatur- und Wartungsinformationen ermöglichen", sagte ZDK-Vizepräsident Wilhelm Hülsdonk am Montag anlässlich der 44. Bundestagung des Verbands in Frankfurt am Main. Künftig würden es die Unternehmen mit komplexen Serviceprozessen an hochgradig digitalisierten und vernetzten Fahrzeugen zu tun haben.

Aus Sicht des Bundesinnungsmeisters stellt die Digitalisierung einen "stillen Angriff" auf die bisherigen Geschäftsmodelle und analogen Strukturen dar. "Ich bin fest davon überzeugt, dass das Vertrauen zur neuen Währung in der digitalen Wirtschaft 4.0 werden wird", betonte Hülsdonk vor rund 450 Verbandsvertretern. Unter dem Motto "Wir meistern jede Technik" thematisierte der ZDK einen Tag vor der Eröffnung der Fachmesse Automechanika (13. bis 17. September) aktuelle Herausforderungen und wichtige Trends der Branche. Dazu zählt etwa auch die Mitarbeitergewinnung und -bindung.

Auf der Fachtagung ging Hülsdonk auch auf den zunehmenden Wettbewerb im Service durch zum Teil branchenfremde Marktteilnehmer ein: "Jeder, der einen Markt bündeln kann, versucht sich zwischen Werkstatt und Kunde zu stellen. Dem muss sich das Kfz-Gewerbe entschieden widersetzen." Sein Kollege Ulrich Fromme hob hervor, dass der Autohandel im Zuge des sich dramatisch schnell verändernden Kaufverhaltens ebenfalls seine Prozesse anpassen und sich an den Kundenbedürfnissen ausrichten müsse.

Neben Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, hatte der ZDK Gerd Billen als Gastredner geladen. Der Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz ging in seinem Vortag auf den Themenkomplex "Verbraucherpolitik und Datenschutz im Bereich Verkehr" ein. "Im Zuge der digitalen Vernetzung und des zukünftigen autonomen Fahrens müssen sowohl das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung der Autofahrer als auch die Datensicherheit im Internet der Dinge gewährleistet sein", erklärte er.

Abgasuntersuchung der Zukunft

Billen begrüßte zudem die Verbandsinitiative, die Abgasuntersuchung zu modernisieren. Der ZDK will auf der Automechanika ein praxisgerechtes Messverfahren für Otto- und Dieselmotoren vorstellen, das auch den Stickoxidausstoß berücksichtigt (wir berichteten). In diesem Zusammenhang verwahrte sich ZDK-Präsident Jürgen Karpinski gegen eine "Verteufelung des Dieselantriebs". Dieser sei nach wie vor unverzichtbar zum Erreichen der CO2-Ziele.

Mit Blick auf die zentralen Herausforderungen der Branche schrieb Karpinski den Kfz-Unternehmern ins Stammheft: "Lebenslanges Lernen ist Pflicht." Das Kfz-Gewerbe stehe insbesondere für Bildung, Kunden und Mobilität. In seinem Schlusswort stellte der ZDK-Chef den Leitspruch des Verbands heraus. "Gut ist, was den Betrieben nützt! Sie sind die Keimzellen unserer Organisation, sie halten Deutschland mobil, sie tragen als Schnittstelle zu den Kunden eine hohe Verantwortung – für sie sind wir da." (rp)

Impressionen von der ZDK-Bundestagung 2016 finden Sie in der AUTOHAUS-Bildergalerie.

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