Betriebsvergleiche betrachten rückblickend die Ergebnisse der Betriebe – beantworten aber auch Fragen, wie z. B.: "Habe ich gut gewirtschaftet oder stimmt meine Kalkulation?" Der ZKF dankte im Zuge der aktuell präsentierten Zahlen deshalb ausdrücklich auch "allen Betrieben, die mit ihrer Teilnahme und Unterstützung die Veröffentlichung des aktuellen ZKF-Branchenberichts in diesen schwierigen Zeiten erst ermöglichten".
Überblick der Geschäftsjahres-Ergebnisse 2021
Vor allem die Reparatur- und Herstellerbetriebe des ZKF sahen sich demzufolge mit "großen Herausforderungen" konfrontiert: "Auswirkungen der Corona-Pandemie, steigende Kosten in allen Unternehmensbereichen, insbesondere bei Materialkosten mit Lieferengpässen, aber auch Fehlzeiten innerhalb des Personalbestandes setzten der Branche im Erhebungsjahr 2021 zu."
Weniger Umsatz trotz gefüllter Auftragsbücher
Die Unternehmen des herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbaus kämpften seit dem ersten Lockdown mit langen und verzögerten Lieferzeiten von Fahrgestellen der Lkw-Industrie, die durch Lieferkettenunterbrechungen der Industrie auch im Verlauf des Jahres 2021 nicht abnahmen. Weiter hält der Branchenbericht fest, dass sich gleichzeitig seit Ende 2020 stetig Roherzeugnisse und Halbwerkzeuge verteuerten. Auch wenn ein großer Teil der Betriebe die Geschäftslage im Jahresverlauf schlechter beurteilte als vor der Pandemie, blickte eine Mehrheit verhalten optimistisch in die Zukunft und beobachtete eine leichte konjunkturelle Erholung zum Ende des Jahres 2021. Betriebe des herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbaus machten von der vereinfachten Regelung des Kurzarbeitergeldes gebraucht, um die Lieferverzögerungen in der Produktion auszugleichen. Zusätzlich habe ein kleiner Teil der Betriebe die "Corona-Hilfspakete" in Anspruch genommen.
K&L-Reparaturbetriebe mit stark rückläufigen Ergebnissen
Auswirkungen der Corona-Pandemie und steigende Kosten, insbesondere beim Materialkostenanteil, prägten das Geschäftsjahr 2021 der reparierenden K&L-Betriebe: Trotz eines steigenden durchschnittlichen Gesamtumsatzes sank das operative Ergebnis (EBITDA) unter der Nutzung von wirtschaftlichen Corona-Hilfen um 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr von 83.256 Euro auf 30.077 Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) verschlechterte sich damit von 5,4 auf 1,6 Prozent an der Gesamtbetriebsleistung, durch stark steigende Materialpreise bei der Reparatur von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die durchschnittlichen Umsatzwerte der Vor-Corona-Zeit konnten noch nicht wieder von den Betrieben erreicht werden und lagen nach ZKF-Berechnungen noch ca. zehn Prozent im Durchschnitt hinter den Vorjahren. Dabei beschäftigten die Unternehmen durchschnittlich 15,8 Mitarbeiter je Betrieb, damit 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Betriebe versuchen sich auf den Fachkräftemangel vorzubereiten und stellten oder hielten verstärkt Mitarbeiter im Betrieb.