Der französische Autozulieferer Faurecia hat im ersten Halbjahr den Mangel an Halbleitern und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zu spüren bekommen. Zudem belasteten die Lockdowns in China das Geschäft, wie die Hella-Mutter am Montag in Nanterre mitteilte. Während die Erlöse vor allem dank des Zukaufs des deutschen Scheinwerfer-Spezialisten Hella kräftig zulegten, rutschte das Unternehmen nach Steuern aufgrund von Kosten für die Übernahme und Einmalaufwendungen für das Russland-Geschäft in die Verlustzone.
Im ersten Halbjahr kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um fast die Hälfte auf 11,6 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft stieg der Erlös um neun Prozent. Der operative bereinigte Gewinn ging um gut 16 Prozent 426 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich wies Faurecia im fortgeführten Geschäft einen Verlust von 244 Millionen Euro aus. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 219 Millionen Euro gemacht.
Unternehmenschef Patrick Koller zeigte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte besser abschneiden wird. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte er. Der Umsatz soll auf 23 bis 24 Milliarden Euro zulegen. Die operative Marge soll vier bis fünf Prozent betragen.
Nach der milliardenschweren Übernahme firmieren Hella und die französische Faurecia mittlerweile unter der Dachmarke Forvia, treten aber weiterhin als zwei rechtlich unabhängige Unternehmen auf. Die Franzosen hatten den Zukauf im Januar abgeschlossen und halten seitdem 80,6 Prozent an dem nordrhein-westfälischen Scheinwerferspezialisten.