Wer an der günstigsten Tankstelle der Stadt zur günstigsten Zeit tankt, kann im Schnitt zwischen 15 und 20 Cent pro Liter sparen. Das Bundeskartellamt hat auch im zweiten Jahr der neu errichteten Markttransparenzstelle für Kraftstoffe erhebliche Preisunterschiede festgestellt. Dabei lohnt es sich besonders die Uhrzeiten im Blick zu haben, zu denen die Preise regelmäßig runter gehen.
Die im Schnitt günstigste Zeit zum Tanken ist nach wie vor zwischen 18 und 20 Uhr. Zwar werden die Preise laut Kartellamt vereinzelt schon in diesem Zeitraum angehoben. Die meisten Preiserhöhungen finden jedoch zwischen 20 Uhr und Mitternacht statt. Im Durchschnitt erhöht eine Tankstelle am Abend die Preise einmal, im Laufe des Folgetages senkt sie dann die Preise mehrfach.
Allerdings fallen seit Anfang des Sommers an vielen Tankstellen die Preise nicht mehr sukzessive über den ganzen Tag verteilt, sondern werden mittags um im Schnitt rund drei Cent angehoben. Danach sinken die Preise bis zum Abend wieder. Wer an ein und derselben Tankstelle der Stadt die günstigste Zeit abwartet, kann im Schnitt immerhin noch etwa 10 Cent pro Liter günstiger tanken.
Eine positive Auswirkung der Markttransparenzstelle haben die Kartellrechtler 2015 beobachtet: Anders als in früheren Jahren ist an Ostern und Pfingsten das Kraftstoffpreisniveau nicht besonders gestiegen. Außerdem haben einzelne Mineralölunternehmen begonnen, Kunden Preisofferten unter Bezug auf die von der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe zur Verfügung gestellten Daten zu unterbreiten.
Für den Bericht wurden die deutschlandweiten Kraftstoffpreise für den Zeitraum vom 1. Dezember 2014 bis 31. Mai 2015 ausgewertet. Teilweise wurden auch spätere Zeiträume und Zeitpunkte untersucht. Die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe ist am 1. Dezember 2013 in den Regelbetrieb übergegangen. Sie erfasst die Preisdaten von ca. 14.650 Tankstellen in Deutschland in Echtzeit und leitet sie an Verbraucher-Informationsdienste weiter, über die man sie im Internet oder per App aufrufen kann. (sp-x)