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Oldtimer-Markt stagniert: "Leute halten ihr Geld zusammen"

13.11.2024 14:53 Uhr | Lesezeit: 2 min
Ein Volvo 244 (l) aus dem Jahr 1978 und ein BMW 318 aus dem Jahr 1988 stehen im Oldtimermuseum Culitzsch. Die Autos gehören zu einer Sonderschau mit dem Titel «Unerreichbar nah», die sich mit Westimport-Fahrzeugen für die DDR beschäftigt.
© Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

Traumautos, die schöne Erinnerungen wecken, Chrom und alte Technik - für Oldtimer geben Fans viel Geld aus. Aktuell stagniert der deutsche Markt aber.

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Der deutsche Oldtimer-Markt tritt nach Einschätzung eines Marktexperten auf der Stelle. "Die Stimmung ist ungebrochen gut, wie wir zum Beispiel an Messebesuchen sehen, aber wenn's ans Kaufen geht, halten die Leute ihr Geld zusammen", sagte der Geschäftsführer des Oldtimer-Bewerters Classic-Analytics, Frank Wilke, der dpa. Die durchschnittlichen Oldtimer-Verkaufspreise hätten sich 2024 mit einem bisherigen Schnitt von 16.500 Euro im Vergleich zum Vorjahr (15.800 Euro) nur wenig bewegt, sagte Wilke. 

Classic-Analytics mit Sitz in Bochum sieht sich als bundesweit größtes Netz für Oldtimer-Bewertung mit mehr als 1100 angeschlossenen Oldtimer-Sachverständigen. Das Unternehmen ermittelt im Auftrag des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) regelmäßig den Deutschen Oldtimer Index. Für 2023 hatte der auf der Grundlage von 88 Fahrzeugen entwickelte Index zum Stichtag 1. Januar 2024 ein Wachstum von nur einem Prozent gezeigt. Der VDA sprach von einer "verlangsamten Entwicklung". 

Wilke äußerte sich am Mittwoch bei einem Fototermin im Vorfeld der Auto- und Tuningmesse "Essen Motor Show" (29.11.-8.12.), bei der es auch zahlreiche hochwertige Oldtimer zu sehen gibt. Ausgestellt werden unter anderem mehrere Ferraris und ein Bentley Continental, der in nur 48 Exemplaren gebaut wurde. 

Spitzenverkäufe bringen Millionen

Bei den absoluten Spitzenverkäufen dominiere klar der US-Markt, sagte Wilke. Die fünf teuersten Oldtimer des Jahres 2024 seien über Auktionshäuser durchweg in die USA gegangen zu Preisen zwischen 12 und knapp 18 Millionen Dollar (11,3-16,9 Millionen Euro). Allein zwei der Fahrzeuge waren Ferraris 250 GT. 

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Bei den Kunden mit normalem Geldbeutel seien "analoge und von Hand schaltbare" Old- und Youngtimer aus den 1980er und 1990er sowie den frühen 2000er-Jahren besonders beliebt. Gern gehandelt würden etwa der BMW Z3, der Fiat Barchetta oder der Mazda MX 5. Klassiker wie der erste Golf GTI aus den späten 1970er Jahren würden schon seit einigen Jahren hoch gehandelt: So koste ein GTI aus der ersten Generation im besten Zustand gute 30.000 Euro, sagte Wilke. 

"Immer ein bisschen Liebhaberei"

Nur als Geldanlage schaffe sich schon wegen der Wartungs- und Unterhaltskosten fast niemand Oldtimer an. "Es kommt immer ein bisschen Liebhaberei dazu", sagte er. Preissteigerungen über die Jahre würden aber natürlich gern mitgenommen.  

So wie bei dem Essener Autoverwerter Franz Maag, der sich bei dem Termin mit einem der legendären Mercedes Flügeltürer 300 SL präsentierte. Der 80-Jährige hatte den 215 PS starken Wagen (Baujahr 1954) vor rund 50 Jahren für knapp 50.000 Mark erworben. Heute sei das Auto 1,2 bis 1,3 Millionen Euro wert, schätzte Wilke. "Ich würde ihn auch für zwei Millionen nicht abgeben", sagte Maag.  


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