In Brasilien ist Ethanol als Treibstoff schwer angesagt. Gewonnen aus nachwachsenden Rohstoffen, bietet der Sprit das Potenzial, die Klimakrise zu mildern. Noch einen Schritt weiter geht nun Nissan mit einem Prototypen namens e-Bio Fuel-Cell, der Ethanol als Kraftstoff nutzt, um rein elektrisch und emissionsfrei zu fahren.
Das Brennstoffzellen-Fahrzeug basiert auf einem e-NV200, der über eine lediglich 24 kWh leistende Batterie verfügt. Trotz des kleinen Stromspeichers soll das Fahrzeug mit einer Tankfüllung gut 600 Kilometer weit kommen. Getankt wird Ethanol oder mit Ethanol angereichertes Wasser. Aus diesem Treibstoff macht die an Bord befindliche Brennstoffzelle elektrischen Strom, der dann für den Vortrieb genutzt wird.
Der Vorteil dieser Antriebsvariante liegt vor allem in der Kraftstoffspeicherung. Typische Brennstoffzellen verarbeiten Wasserstoff, was allerdings nach aufwendigen Speicherungstechniken beim Fahrzeug und bei der Infrastruktur verlangt. Ethanol lässt sich wesentlich einfacher handhaben und braucht es in Ländern wie Brasilien für den Betrieb solcher Fahrzeuge keine neuen und vor allem teuren Wasserstofftankstellen.
Ein weiterer Vorteil der mit Ethanol betriebenen Brennstoffzelle liegt im nachhaltig produzierten Treibstoff. Zwar haben die großen Zuckerrohrplantagen in Brasilien auch negative Effekte auf Umwelt und Klima, aber zumindest wird der aus Zuckerrohr gewonnene Alkohol aus nachwachsenden Pflanzen gewonnen, was letztlich die Erdatmosphäre nicht mit zusätzlichem Kohlendioxid belastet.
Bei dem e-Bio Fuel Cell Prototypen handelt es sich um einen fahrbereiten Van, mit dem Nissan künftig in Brasilien weitere praktische Erfahrungen sammeln will. Ob und wann eine derartige Brennstoffzellentechnik serienreif sein könnte, sagt Nissan nicht. Allerdings unterstellen die Japaner der Technik ein erhebliches Zukunftspotenzial. (sp-x)