Der Nochgeschäftsführer Stefan Wind brachte die Philosophie des Pflegmittelherstellers auf den Punkt: "Wir konzentrieren uns auf Produkte, bei denen wir die Ersten sind oder auf solche, bei denen wir besser sind, als andere. Das ist der Grund, warum wir kein Vollsortimenter sind." Die selbst gesteckten Wachstumsziele sind ehrgeizig: "Wir wollen in den nächsten 20 Jahren die Nummer eins bei Pflegeprodukten in Europa und weltweit werden."
Nicht ohne Grund hat man die neue Immobilie in Baar-Ebenhausen vor den Toren Ingolstadts auf der grünen Wiese auf Wachstum ausgelegt. Der Firmenkomplex soll die Homebase für die kommenden Jahrzehnte sein und umfasst alles auf einem Areal von gut 61.000 Quadratmetern: Forschung und Entwicklung, Verwaltung, Produktion und Logistik sowie Qualitätskontrolle. Untergebracht sind der Geschäftszweig Dr. Wack Premium Pflege und Zestron, die Business-Unit der Wack Group, die sich als Spezialist für die Reinigung von Elektronikbauteilen als Weltmarktführer im Bereich der Hochpräzisions-Reinigung entwickelt hat.
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Derzeit ist die Produktion für die Consumerprodukte noch lange nicht ausgelastet. Da ist also noch kräftig Luft nach oben. "Der Umzug ist gleichzeitig Aufbruch in eine neue Zeit", erklärte Stefan Wind, der zum Jahresende komplett an Recep Dursun übergeben wird. Dursun, ein Eigengewächs der Firma, agiert seit 1. Juli bereits als Mitgeschäftsführer an der Seite von Wind. Receb Dursun ist ein echtes Eigengewächs der Firma. In den letzten Jahren hat der Bereich Dr. Wack Premium Pflege eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben: In zehn Jahren hat sich der Umsatz im Consumerbereich verdoppelt und soll weiter wachsen. Dass der Anspruch der Qualitätsführerschaft auch tatsächlich eingelöst werden kann, demonstriert uns Receb Dursun mit seinem Team in Live-Präsentationen.
- Ausgabe 11/2024 Seite 026 (1.4 MB, PDF)
Vorführung der Testmethoden
An mehreren Demostationen ist zu erfahren, welche Testmethoden bei der Entwicklung und der Qualitätssicherung zum Tragen kommen - hier ist nichts dem Zufall überlassen. Recep Dursun: "Wir haben früher auch viel mit dem visuellen Eindruck gearbeitet, heute ersetzen wir das durch physikalische Messungen, um den Qualitätsunterschied tatsächlich in Zahlen belegen zu können." Die meisten Testmethoden entsprechen einer DIN-Norm, wo es diese nicht gibt, legt man Wert darauf, dass die Ergebnisse reproduzierbar und belastbar sind.
Beispiel Kettenöle für Fahrräder und Motorräder: Die Produkte müssen zum einen für ausreichende Schmierung sorgen, zum anderen dürfen sie nicht zu viel Schmutz anziehen und sie müssen materialverträglich sein. Was das heißt, lernen wir an der ersten Teststation: Verschleißmessung für Kettenöle. In Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Tribologie Mannheim wurde ein Prüfstand entwickelt, der den Verschleiß von Metall sichtbar und messbar machen kann. Dafür wird eine Metallrolle mit einer definierten Menge Schmiermittel benetzt und nach zehn Minuten Trockenzeit rotierend auf einen kleinen Metallzylinder gesetzt. Die Rollbewegung simuliert die Bewegungen der Kette und macht so den Verschleiß messbar.
Durch die Reibung entsteht je nach geprüftem Schmiermittel eine mehr oder weniger große Abnutzungsstelle an dem kleinen Metallzylinder, der nach dem Test zur Auswertung physikalisch vermessen wird. Bewertet werden die Kriterien Verschleißschutz, Kriechfähigkeit, Korrosionsschutz und Haftung an der Kette. Weitere Teststationen umfassen die Messung des Korrosionsschutzes und die Schmutzanhaftung. Um zu sehen, wie gut ein Pflegemittel vor Rost schützen kann, werden Metallplättchen mit dem Pflegemittel benetzt und anschließend 24 Stunden in einer fünfprozentigen Salzlösung getaucht. Anschließend kann die bereits eingetretene Korrosion an den Metallplättchen verglichen werden. Wünschenswert ist ein möglichst hoher Schutzfaktor.